Berichte von 03/2024

Queenstown - Glenorchy Road

Freitag, 01.03.2024

Die Sunshine Bay empfängt uns heute entgegen ihrem Namen mit wolkenverhangenem Himmel. Wir haben uns einen Wecker gestellt, um endlich mal aus diesem komischen Rhythmus zu kommen - aber direkt aufstehen tun wir natürlich nicht. Und nach dem Frühstück treffen wir noch die gestern Abend aufgeschobene Entscheidung und buchen die zwei verfügbaren Nächte in Te Anau. Und weil wir grad dabei sind buchen wir auch noch die Unterkunft in Wanaka und - weil da schon wieder nix zu haben ist und noch einige Tage storniert werden kann - ein Zuhause in Franz Josef. Check!

Nur ist es wieder gegen elf bis wir loskommen… Heute wollen wir nach Glenorchy fahren und heute ist noch mehr wie an anderen Tagen der Weg das Ziel: die Straße dorthin soll nämlich besonders schön sein und viele tolle Aussichten bereithalten. Inzwischen verdängt sogar blauer Himmel die Wolken…

Der erste Abschnitt ist kurz - nach ein paar Minuten müssen die ersten Fotos gemacht werden.

Glenorchy Road

Und wieder nur ein paar Meter später parken wir am 12 Mile Delta - hier geht es über ein kurze Wanderung zu einem Herr-der-Ringe Drehort / Aussichtspunkt (wir sind keine Fans, aber wenn man schon mal da ist… Vor drei Tagen haben wir angefangen den ersten Teil der Trilogie zu schauen - bleibt fraglich ob weitere vier Wochen in Neuseeland reichen um alle Teile bei Abflug gesehen zu haben). Die Wanderung tut gut und die Aussicht ist auch schön. Die Sonne brennt inzwischen wieder nur so runter.

Glenorchy Road - Bobs Cove TrackGlenorchy Road - Bobs Cove TrackGlenorchy Road - Ithilien LookoutGlenorchy Road - Bobs Cove Track 

Mittagszeit. Wir fahren daher ohne weitere Pausen weiter bis nach Glenorchy und heben uns die Lookouts für den Rückweg auf. Gefährlich…: in Glenorchy übernehmen die Wolken wieder, es zieht wieder zu. Heute gibt es Dumplings, lecker!

 

Gestärkt gehen wir noch vor zur Wharf von Glenorchy - Panorama pur. Wahnsinn, diese Berge, in der Ferne ein Gletscher, die breite Flussmündung vor der Nase.

 Glenorchy Road - GlenorchyGlenorchy Road - GlenorchyGlenorchy Road - Glenorchy

Letzter Stopp für heute: Rees River Bridge Viewpoint. Ein Stück hinter Glenorchy gelegen, mit einer tollen Aussicht auf den Fluss und die Berge dahinter. Und eine riesige Schafherde auf dem Weg auch noch.

Glenorchy Road - Rees River Bridge ViewpointGlenorchy Road - Rees River Bridge ViewpointGlenorchy Road - Rees River Bridge Viewpoint

Die Heimfahrt treten wir so spät an, dass wir an keinem Lookout mehr halten - dafür aber an einem großen Spielplatz für 15 Minuten Power Austoben mit Panorama

Glenorchy Road - Spielplatz

Ein schöner letzter Tag in (oder besser um) Queenstown - morgen geht die Reise weiter nach Te Anau!

Reisetag: Queenstown - Te Anau

Samstag, 02.03.2024

Daheim in Queestown

Etwas schweren Herzens - hier hat es uns wieder gut gefallen - trennen wir uns von unserer kleinen Bude mit dem tollen Ausblick. In Queenstown stehen wir erstmal im Stau und können so beobachten wie die großen Flieger zwischen den Bergen die letzte Kurve vor der Landung nehmen. Schon beeindruckend wie die da reinfliegen…

Nach Te Anau sind es etwa zweieinhalb Stunden. Wieder viele lange gerade Strecken.  Irgendwie erinnert mich das immer an die USA und ich hätte lange Geraden nicht in Neuseeland erwartet. Die Landschaft verändert sich aber: es wird grüner. Und wir kommen den Bergen näher.

Unterwegs zwischen Queenstown und Te AnauUnterwegs zwischen Queenstown und Te AnauUnterwegs zwischen Queenstown und Te Anau

Lange Autofahrten sind für uns sehr anstrengend: entweder wird auf der hinteren Reihe gequengelt (Hunger. Langweilig. Durst. Warm. Usw…) oder die Leni schläft uns ein. Meist versuchen wir das zu verhindern - da ist sonst abends zu viel Energie übrig. Aber heute schläft sie schon in der ersten Kurve ein und wir nutzen die Gelegenheit möglichst schnell möglichst weit zu kommen. Valentin versprechen wir irgendwann den nächsten Spielplatz - der lässt aber bis Mossburn auf sich warten und liegt damit nur 20 Minuten vor Te Anau. Hier picknicken wir heute, bekommen in der Nähe einen Kaffee, die Kinder toben sich ein bisschen leer und wir genießen die Pause.

Unterwegs zwischen Queenstown und Te Anau 

Später in Te Anau buchen wir gleich bei Ankunft die Tour für morgen. Eigentlich hatten wir überlegt direkt weiter zu fahren und noch am Nachmittag die Glühwürmchenhöhlen zu besuchen - aber kein Platz mehr vor Übermorgen! Also wenigstens die große Cruise durch Milford Sound gesichert.

Abendessen im The Fat Duck - alles ausreserviert, wir haben Glück dass wir vorne an dem Sofatisch sitzen dürfen, der eigentlich der Wartetisch ist. Das Essen ist mega urteilen wir einstimmig und wollen für morgen reservieren: ausgebucht. Wir sind den Touristenmassen noch nie so nah gewesen. Mittendrin statt nur dabei.

Milford Sound

Sonntag, 03.03.2024

Mittendrin statt nur dabei triffts heute noch besser als gestern Abend: halb Te Anau fährt die Straße hoch zum Milford Sound. Zum Glück verteilt es sich ganz gut zwischen Strasse und den verschiedenen Aussichtspunkten auf dem Weg. Wir nehmen die einfachen Highlights auf dem Weg auch gern mit - bei einer Stunde Puffer machen wir zwar keine Wanderung mehr, aber kurz aussteigen und schauen geht locker.

Eglinton Valley

Jeder Bus hält hier - wir auch. Tolle Aussicht auf die Berge. Und hier war überall mal Gletscher. Vor sehr langer Zeit. Das Schmelzwasser zusammen mit den Steinen aus den Bergen haben das Tal so breit geformt, zu Gletscherzeiten war es viel schmaler.

Eglinton Valley 

Sandfliegen?!

Im Auto wimmelt es nach dem ersten Stopp irgendwie von kleinen Fliegen. Benny erinnert sich, dass eine Frau beim Frühstück gesagt hat, wir sollen aufpassen es gäbe Sandfliegen am Milford Sound. Wir sind alarmiert, vor allem als wir die ersten Stiche vermelden. Am nächsten Halt sprühen wir uns alle nackten Stellen (das sind nicht mehr viele, hier geht kalter Wind) ein und stellen neue Bestzeiten beim Aus- und Einsteigen auf…

Am Anleger oben hängen an der Wand große Kunstfliegen: Bat Flies nennen sie die. Doppelt so groß wie Fruchtfliegen und meist merkt man schon den Biss - schmerzhaft. 

Nachtrag Mitte März: seit Mildford haben wir noch oft diese kleinen Sandfliegen oder Vampir-Sandfliegen in unserer Nähe gehabt - zeitweise hatte ich die Füße voller Stiche, und die haben echt tagelang fies gejuckt. Wenigstens wirkt unser Spray recht gut... (Kommentar Benny: und meine Heißpistolenwunderwaffe fürs Handy um den Juckreiz zu lindern! ;-) - wurde ewig belächelt und hatte ich eigentlich für die Philippinen geholt, jetzt heiß begehrt).

Mirror Lakes

Ein fünfminütiger Spaziergang auf Holzwegen mit Blicken auf das Stille Gewässer: hier spiegeln sich die Berge. Erstaunlicherweise auf den Bildern fast noch intensiver als in echt…

Pops View Lookout

Hollyford Valley - ein toller Aussichtspunkt mit Blicken auf das Tal, die umliegenden Berge und Gipfel!

Pops View Lookout 

Falls Creek Falls

Ein beeindruckender Wasserfall direkt an der Straße. Kristallklares Wasser fällt hier über mehrere Ebenen ab in den Fluss.

Falls Creek Falls

Mangels Zeit verzichten wir auf weitere Halte - außer natürlich kurze Lookouts und Fotostopps. Vor allem die schroffen Felswände und die Gletscherreste hoch oben an den Gipfeln faszinieren uns.

Auf dem Weg nach Milford

Dann geht es durch den Homer Tunnel in den grünen Teil des Fjords. Und das fällt hier wirklich auf: wir fahren durch dichten grünen Urwald. Endlich Bäume!

 

Zack schrauben wir uns runter auf Meereshöhe und dann ist Ankunft am Fährterminal von Milford Sound. Massenabfertigung - zum Glück sind wir spät dran und haben gerade noch Zeit uns warm einzupacken. Boarding und Abfahrt! Zwei Stunden Schiffstour durch den Fjord und zurück, vorbei an hohen steilen Felswänden, vielen großen und kleinen Wasserfällen, Fotomotiven und Robben.

Milford SoundMilford Sound CruiseMilford Sound Cruise - Robben

Schön wars! Wir gehen noch einen kleinen Abstecher auf den Steg und werfen noch einen letzten Blick auf die Bucht und die Berge...

Es war eine beeindruckende Tour mit fantastischen Ausblicken, doch hat sie uns nicht ganz so tiefenbegeistert wie die Tour in Akaroa, vielleicht wegen der vielen anderen Touristen.

Hervorheben muss ich noch unser Wetterglück: wir hatten heute den ganzen Tag immer wieder Sonnenschein - und das obwohl es in Milford Sound zu 80% regnet!

Auf dem Rückweg halten wir nicht richtig an - nur ein paar Landschaftsbilder müssen einfach sein:

Milford Sound - zurück nach Te Anau

Für die Kinder ist die halbe Stunde Spielplatz vor dem Abendessen ein weiteres Highlight des Tages…

Te Anau - Abfahrt

Montag, 04.03.2024

Das Angebot vom Frühstücksbuffet sorgt wieder für viel zu volle Bäuche. Aber die Klimaanlage am Buffet kühlt auch heute wieder auf 20 Grad runter - das ist für uns wie ein Rausschmeißer...

Distinction Hotel Te Anau

Heute Nacht übrigens: Kälteeinbruch. Überall ringsherum sind die höheren Berge nun weiß bepudert. Schnee! Es sieht toll aus - es fühlt sich aber nicht toll an: es ist ganz schön kalt geworden... Mit drei Pies von Miles Better Pies rollen wir aus Te Anau in Richtung Wanaka. Drei Stunden im Auto liegen vor uns.

Te Anau nach Wanaka

Kurz nach Abfahrt schläft Leni ein - besser so als später... Benny hat einen Stop in Kingston geplant: da gibt es wohl ein paar alte Waggons und eine Dampflok. Und um die Ecke einen Spielplatz. Also der perfekte Ort für die Mittagspause.

Te Anau nach WanakaTe Anau nach Wanaka - Kingston

Danach parken wir am Spielplatz, die Kinder düsen sofort los auf selbigen und wir packen grad die Taschen aus und wollen den Tisch am Spielplatz beziehen. Da lässt sich dort eine Gruppe Asiaten nieder. Pech gehabt, da waren wir ein Sekündchen zu langsam. Also Kinder vom Spielplatz diskutiert und die nächste Bank aufgesucht. Leider ist es viel zu windig und dadurch zu kühl um länger zu sitzen, so dass die entspannte Mittagspause kürzer ausfällt als geplant.

Auf dem Weg fahren wir an Queenstown vorbei - und schauen auch gleich ob wir nicht wieder Flugzeuge zur Landung ansetzen sehen. Und gerade als wir aufgeben wollen, rauscht eins heran. Die Jungs sind begeistert und wir halten noch einmal unterwegs um einen Flieger zu beobachten wie er sich durch die enge Schlucht dreht. Und dann kommt oben noch ein Aussichtspunkt (obersauwindig da draußen). Gerade als alle wieder eingestiegen sind und Benny online schauen will wann der nächste Flieger zur Landung ansetzt - Fluuuugzeug! Wir stürmen raus, rennen rauf zum Aussichtspunkt und filmen und fotografieren...

Te Anau nach WanakaTe Anau nach Wanaka - bei QueenstownTe Anau nach Wanaka - bei Queenstown

Obwohl es so nah scheint, sieht man die Flugzeuge tatsächlich nicht mehr landen und nur danach als kleinen Punkt aufleuchten. Trotzdem: es muss krass sein als Pilot in Queenstown zu landen / zu starten.

Te Anau nach Wanaka

Am Nachmittag kommen wir in Wanaka an.

 

Wanaka - und die Sache mit der schönen Unterkunft

Montag, 04.03.2024

Wir sind relativ früh dran für unsere Verhältnisse und am Nachmittag an der vorgemieteten Unterkunft. Valentin verschwindet sofort im riesigen Garten, während wir anderen ausladen und in den ersten Stock schleppen. Beim Eintreten erste Ernüchterung, aber noch undefiniert. Leni leistet lieber Valentin Gesellschaft - Benny und ich sichten die Schlafmöglichkeiten und besprechen die Bettenaufteilung. Im Moment schlafen die Kinder zusammen und wir Eltern auch, zumindest den ersten Teil der Nacht. Da fällt schon auf, das es nicht übertrieben sauber ist - freundlich ausgedrückt. Hinterm Bett liegt eine Decke dick eingestaubt, damit fängt es an...

Benny schnappt sich die Kinder und verschwindet zum Einkaufen und Spielplatz, ich sollte eigentlich etwas Zeit für mich und den Blog haben, fange aber mal damit an die Betten zu machen und den gröbsten Staub einzusaugen. Danach sitze ich im Wohnzimmer am Boden in der Sonne und werde immer unglücklicher: wir haben extra drei Nächte gebucht, um hier auch mal zur Ruhe zu kommen und zu entspannen. Aber es wird das Gefühl in mir immer stärker dass das in dieser Wohnung nicht passieren wird. Ein Blick in die Bilder in der Anzeige zeigt auch, dass hier wenig mit der Realität übereinstimmt: da haben die Glühbirnen noch Lampenschirme, die Zimmer Kommoden und im Text steht es hätte einen Teich mit Fischen im Garten... Nix davon ist tatsächlich noch da.

Verzweifelt und den Tränen nahe hole ich Benny ans Telefon. Die drei kommen heim und kurzerhand nehmen wir das Angebot der Vermieterin an bei voller Kostenerstattung zu stornieren. Es ist zwar schon spät, aber das hier macht leider keinen Sinn. Valentin und Leni zeigen sich enttäuscht aber verständnisvoll. Auf die Schnelle buchen wir ein Motel und dort ein kleines Reihenhäuschen zum gleichen Preis. Draußen regnet es leider in Strömen, trotzdem schmeißen wir alles wieder ins Auto und ziehen keine vier Stunden nach CheckIn wieder aus.

Mit Justine, der Vermieterin werden wir noch zwei Tage Kontakt haben: sie hätte gern 30€ für die Nutzung der Betten - die hatte ich ja angeschaut und so die Laken getauscht, dass die Kinder saubere Wäsche haben. Hier zeigt sich die andere Seite von AirBnB - der Support seitens der Plattform läuft prima und wir werden unterstützt. Nur Benny hängt ab und zu in der Leitung und klärt die Sachverhalte...

Der Wechsel hat sich gelohnt: unser kleines Haus ist modern und sauber. Zwar gibt es hier keinen großen Garten - aber die Begeisterung bei Valentin ist mindestens genauso groß: wir haben hier einen Gaskamin :-)

Unser Feuer in Wanaka / Albert Town

 

Wanaka und Wanaka Tree

Dienstag, 05.03.2024

Wanaka ist sehr schön - wir waren ja nur einmal im Ort, aber das hat sich eher angefühlt wie ein Dorf. Kleine Stadt mit kleinem Stadtkern, einem Mons Royale Shop - Benny hat endlich sein TShirt bekommen, yuhu!

 

Heute Vormittag haben wir uns wieder aufgeteilt: Benny und die Kinder sind vorgefahren auf den Spielplatz am Ufer des Lake Wanaka, ich habe daheim eine Stunde Pause. Zum Mittagessen treffen wir uns im Big Fig in Wanaka - einziges Problem: wie komme ich da hin? Zu Gehen wäre es zu weit, Busse fahren keine - bevor ich im Bäckerladen ein Taxi rufen lasse, frage ich draußen eine Frau die gerade im Auto sitzt. Sie ist von hier und weiß wohl wie schwer ich hier wegkommen werde - und lädt mich kurzerhand ein und setzt mich direkt vor dem Restaurant ab. So viel Freundlichkeit, toll!

Nach dem Mittagessen ist unser Ziel der Wanaka Tree. Der eine Baum, der im See steht und offensichtlich von jedem Touristen fotografiert wird - wir sind nicht die einzigen auf der Strecke am See entlang. Für die gar nicht so lange Strecke brauchen wir bestimmt eine Stunde - und jeder Ast wird in den See geworfen…

Wanaka - Lake WanakaWanaka TreeWanaka - Lake Wanaka

Zum Abschluss halten wir noch einmal am Spielplatz - bis lautes Geschrei ertönt: Leni ist rückwärts die Treppe von der Rutsche runtergefallen! Zum Glück nur drei Stufen, aber die Lippe blutet und tut weh. (Später und die nächsten zwei Tage hat Leni quasi ne natürliche Schmolllippe, nur oben)

Wanaka - Mount Iron Track

Mittwoch, 06.03.2024

Am nächsten Morgen - so sieht sie aus die dicke Lippe von Leni... Tapfer isse - jammert kaum und zieht weiterhin lustige Grimassen :-)

Lenis dicke Lippe

Tagesplanung. Witzigerweise sind Benny und ich unabhängig voneinander auf den Mount Iron Track gestoßen - eine kleine Wanderung auf den Hügel mit guter Aussicht auf Wanaka und Lake Wanaka und Umgebung von oben. Benny und mir fehlt eh Bewegung und wir starten den Wanderversuch mit einer abgespeckten Runde und überqueeren den Berg von einer Seite zur anderen und enden am Spielplatz - Benny macht am Spielplatz kehrt und rennt nochmal über den Berg zurück um Energie abzubauen, dann holt er uns mit dem Auto ab.

Wanaka - Mount Iron Track

Da oben, wo Valentins Stock endet, da wohnen wir auf der linken Seite der Straße...

Wanaka - Mount Iron Track (ein Herz für Emma)

Ein Herz für seine Emma - mitnehmen ging leider nicht wegen Gewicht - liebe Grüße auf diesem Weg!

Leni, unsere kleine Fotografin, hat uns ein tolles Gipfelfoto geknipst :-)

Sind die zwei nicht süß - Hand in Hand, hält Valentin Leni damit sie nicht (wieder) stürzt auf dem Weg Bergab...

Ziel erreicht! Restenergie ist plötzlich auch wieder vorhanden! Wandern müssen wir unbedingt öfter einplanen, es hat jedenfalls heute allen Spaß gemacht.

Wanaka nach Franz Josef

Donnerstag, 07.03.2024

Unser Ziel hat auf jeden Fall was Bayerisches oder? In diesem Falle sind wir allerdings immer noch weit weit weg von Bayern - Franz Josef heißt der Gletscher in dessen Nähe wir uns heute begeben und den wir morgen erkunden wollen.

Die Route führt uns zunächst entlang zwischen den Seen Hawea und Wanaka, auf die wir an den Aussichtspunkten schöne Blicke werfen können...

Lake Hawea

 Wanaka nach Franz Josef - Lake HaweaWanaka nach Franz Josef - Lake Hawea

 Lake Wanaka

Hinter den Seen öffnet sich dann auch bald der Himmel: es regnet. Die Aussicht schwindet. Heute übrigens lange Fahrt - es sind zwei Stunden bis wir in Küstennähe sein werden und dann nochmal etwa zwei Stunden bis Franz Josef. Puh! 

Benny hat als Unterbrechung einen kleinen Wasserfall rausgesucht, die Fantail Falls. Hier steigen wir aus und nehmen als erstes Stimmen über Megafon wahr. Wo sind wir denn hier gelandet?! Ein paar Schritte weiter und mit Blick auf den Wasserfall wird klar: hier wird gerade ein Film gedreht. Im Becken des Wasserfalls sehen wir eine Frau im Bikini im Wasser planschen - das muss eisekalt sein! Schon außerhalb des Wassers ist es ja nicht warm... Benny ist neugierig und fragt nach: das wird ein neuer Bollywood Film (soll wohl dann bei Amazon kommen). - unser erster Gedanke ging in Richtung Herr der Ringe, wir sind total im Fieber :-))

Fantail Falls

Nachdem nach zwei Stunden das Meer nicht auftaucht - so hatte ich das eigentlich abgespeichert - sondern wir ein Stück landeinwärts fahren und nur Urwald sehen (auch schön), sind wir umso begeisterter als wir es endlich wieder sehen. Das Meer. Diesmal die Westküste Neuseelands. Es regnet gerade nicht = wir steigen aus und legen eine Bewegungspause ein.

Meer

Wanaka nach Franz Josef - Meer

Die Westküste zeigt sich hier auf jeden Fall viel rauer und gewaltiger als die uns bereits bekannte Ostküste. Uns gefällts: Benny rennt mit den Kindern den Wellen davon, wir sammeln Strandstöcke und genießen das Wellenrauschen.

Als es wieder tröpfelt machen wir uns an die letzte Etappe für heute. Der Gletscher hüllt sich in dicke graue Wolken, es regnet - für müssen auf morgen hoffen.

Ankunft im neuen Zuhause: Valentin und Leni stürzen sich auf das Spielzeug in der Unterkunft - hier gibt es Schienen... Das ist echt toll hier, es gibt in den meisten Unterkünften Spielzeug. Und da es immer etwas anderes gibt, haben Valentin und Leni die totale Abwechslung, obwohl wir ja selbst sehr wenig dabei haben - und das wird selten ausgepackt...

Spielzeit in Franz Josef

Wir heben ab!

Freitag, 08.03.2024

Wow. Ich sitze in der Sonne und mir brennts nur so durch die Jeans! Was für ein Wetterglück wir heute haben… ☀️

Gestern Abend vor dem Schlafengehen hat der Regen endlich aufgehört und Benny sagte etwas von „sternenklar“. Heute früh: blauer Himmel und sich auflösende Restwolken. Beim Frühstück ein erster Blick auf den Gletscher hoch oben im Berg.

Der erste Blick auf den Gletscher - von daheim aus

Unser größter Wunsch hier: mit dem Hubschrauber über den Gletscher fliegen. Ich glaube ich hab das mal ins Gespräch gebracht und langsam hat sich der Gedanke bei allen gefestigt. Außer vielleicht bei Leni, die mit ihren drei Jahren da noch keine Vorstellung hat - aber auf Nachfrage mit will.

Tatsächlich hören wir die Hubschrauber im Minutentakt starten und landen - „hier möcht man nicht wohnen“ meint Benny dazu, es ist nämlich (vor allem auf die Dauer) ganz schön laut. Im Internet finden wir nur Plätze für morgen Vormittag, alles ausgebucht. Nach dem Frühstück gehen wir ins Büro des Anbieters und fragen nach, werden dann noch weitergeschickt: bei Glacier Country Helicopters bekommen wir vier Plätze um 12:15 Uhr. Wooohooo! Anderthalb Stunden bis Abflug.

Bis Abflug geht’s auf den Spielplatz, dann ein kurzer Snack - jetzt brechen wir auf. Ich melde mich nach dem Flug…

Danach

Einchecken. Da steht’s schon am Monitor: das Wetter hat sich verschlechtert, die ganz lange Tour kann nicht geflogen werden (die haben wir nicht gebucht). Und auch unsere Route wird geändert, wir fliegen landwärts und dann hoch zum Shackleton Glacier. Franz Josef und Fox Gletscher - die zwei großen Gletschergebiete hier sind gerade nicht fliegbar, auch Mount Cook den vor allem Benny so gern gesehen hätte, hat sich in Wolken gehüllt.

Es steht uns frei zu canceln - ich bin für trotzdem fliegen, Benny schwankt und entscheidet sich schließlich pro Flug.

Im Van geht’s zum Flugplatz und dort in den Hubschrauber - Leni sitzt vorn zwischen dem Piloten und mir, die Männer hinten. Leni weint - ist aber auch echt laut und stinkig… Mit Gummibärchen und meiner Hand geht’s dann aber und schon heben wir ab. Crazy! Ganz sanft fliegen wir dahin, atemberaubende Aussichten auf den Regenwald und die Schluchten, den Fluss und schließlich den Gletscher Shackleton. Der ist - wie alle Gletscher in den vergangenen Jahren stark geschrumpft und bedeckt heute nur noch die Bergspitze. Kein großer Gletscher der sich weit hinzieht - aber, wenn man noch nie einen Gletscher aus der Nähe gesehen hat, beeindruckend. Vor allem der Teil den wir überfliegen, der zerfurcht ist und so eisblau schimmert - wow.

Wir heben ab - Eindrücke aus dem Hubschrauber

Auf dem Gletscher landen wir, dürfen aussteigen und Fotos machen. Die Nahaufnahmen vom Eis hab ich quasi blind gemacht - das Eis hat so krass reflektiert dass man ohne Sonnenbrille nur gleißendes weiß gesehen hat.

Wir heben ab - Shackleton Glacier ganz nahWir heben ab - Shackleton Glacier ganz nahWir heben ab - Shackleton Glacier ganz nahWir heben ab - Shackleton Glacier ganz nah

Auf dem Rückweg tauschen wir und lassen die Männer vorn sitzen - wegen der Wolken fliegen wir den gleichen Weg zurück den wir gekommen sind. Über dem Meer, das wir gut sehen können, scheint die Sonne…

Wir landen so sanft! Und dann parken wir nochmal um. Einmal ausgestiegen erfahren wir dass die Flüge nach uns gecancelt wurden und auch jetzt alle Hubschrauber zurückgeholt werden. Es hat sich noch weiter zugezogen. Kaum zu glauben, hier unten ist nämlich bestes Wetter.

Scheinbar ist es nicht ungewöhnlich, dass sich nach Regentagen, die den Regenwald durchnässt haben, durch die Sonneneinstrahlung sehr schnell wieder Wolken an den Berghängen bilden - es dampft quasi raus aus dem Wald.

Da alle Hubschrauber parken und auch keine neuen Touristen kommen und auch grad noch kein Auto für uns da ist, wagen wir einen Blick um die Ecke in die Halle. Hier dürfen wir nochmal ganz nah dran an die Hubschrauber und Benny kann Valentin die Technik erklären und ein paar Wissenslücken schließen. Dann aber werden wir zurückgebracht.

Danke für das Geburtstagsgeld, das war heute ein außergewöhnliches Erlebnis!

Franz Josef Wanderungen

Freitag, 08.03.2024

Nach dem Flug gibt es ein Stück Kuchen und Kaffee und Tee - kleine Verschnaufpause. Danach fahren wir zum Parkplatz vor - hier beginnen einige Wanderungen zu Aussichtspunkten auf den Gletscher. Wir haben uns den Hauptweg vorgenommen, mit geringem Aufwand hat man hier eine gute Aussicht auf das schwindende ewige Eis: Forest Walk und Glacier View. So kommt Benny doch noch zu seiner Wanderung durch den Urwald - zumindest in Kurzversion...

Franz Josef - Forest Walk mit Glacier ViewFranz Josef - Forest Walk mit Glacier View

Leider ist die Sicht wirklich nicht gut, man sieht eigentlich kaum etwas und man ist hier auch immer noch ein gutes Stück vom Ende des Gletschers entfernt. Nur 10 Jahre früher und der Gletscher wäre um einiges näher gewesen. Vor 50 Jahre reichte er noch bis zu unserem Aussichtspunkt.

Weil wir eh an der Abzweigung vorbeikommen und die erste Wanderung sehr kurz war, biegen wir noch ab und folgen dem Sentinel Rock Walk. Der Weg ist wiederum kurz, die Aussicht ebenso schlecht.

Franz Josef - Sentinel Rock Walk

Der mag sich uns einfach nicht richtig zeigen heute der Franz Josef… Und ringsum steigt der Dunst aus dem Regenwald. Wir beenden den Tag am Spielplatz, Benny geht einkaufen und dann starten wir in einen ruhigen Abend.

Franz Josef Glacier

Samstag, 09.03.2024

Heute stehe ich mal gleich auf und mache mich fertig. Beim Frühstück kommen erst Valentin und dann auch Leni und Benny auch aus dem Bett dazu. Aber ich frühstücke zügig, schnappe mir den Rucksack und los geht‘s. Auf dem Vormittagsplan steht die Wanderung zu Rogers Lookout. Bennys unrecherchierte Zeitangabe sagt 3 Stunden bis zum Gletscherblick + der Weg von unserer Unterkunft zum Startpunkt der Wanderung. Der Plan sagt: 

Gesa wandert früh los (8:20 ists geworden), latscht schnell zum Startpunkt (völlig unterschätzt, hat ne Stunde gedauert - mit einmal zu weit und wieder zurück gehen), und so schnell wie möglich rauf und zurück (dazu im Detail gleich mehr)

Benny frühstückt derweil mit den Kindern, packt und macht den CheckOut (heute reisen wir auch noch weiter), fährt dann zum Startpunkt und alle gehen den Anfang der Wanderung, bis Gesa wieder runterkommt

Dann tauschen wir: Benny rennt auch nochmal schnell rauf, ich gehe mit den Kindern zurück und wir fahren eventuell auf den Spielplatz.

Wenn Benny zurück ist, fahren wir los.

Also, soweit der Plan. Mal abgesehen davon dass ich ja gar nicht so wahnsinnig früh losgekommen bin, dann auch noch einen Umweg gegangen bin und der Plan total blöd war, dass ich zum Start laufe, weil das mal eben eine Stunde gedauert hat. Das tatsächliche Aus für unseren Plan war das Startschild: da stehen nämlich 5 Stunden drauf. Und die kann ich kaum so weit kürzen dass Benny auch noch gehen kann. Meine neue Herausforderung lautet also: schnell sein, das wenigstens ich es bis nach oben schaffe und so früh wieder unten bin, dass wir noch halbwegs entspannt weiterfahren können. Kommunikation geht nicht - ich habe nur mein deutsches Handy dabei und Netz ist eh keins. Also auch schnell sein, damit die anderen nicht so lange warten müssen, die ja nicht wissen wo ich bin und wie lange ich noch brauche.

LessonsLearned #1: wir brauchen eine bessere Vorbereitung und einen genaueren Plan wenn wir uns trennen. Wir verlassen uns viel zu viel auf unsere Telefone und Erreichbarkeit.

Nun aber zur Wanderung. Ich renne also los - im wahrsten Sinne des Wortes. Am Anfang geht das auch noch ganz gut, zwischendurch aber immer wieder steinige Passagen, Überquerungen von Wasserläufen, Hängebrücken. Je weiter ich komme, desto wilder wird es und desto steiler und anspruchsvoller - rennen ist relativ schnell vorbei. Mir dämmert auch bald, dass ich den gesamten Weg in dem Tempo nicht schaffen werde. Also haushalten mit der Kraft und trotzdem einfach so zügig weiter. Nebenbei rechne ich in Gedanke, wann ich umkehren muss um nach drei Stunden wieder unten zu sein. Natürlich bin ich ziemlich bald soweit, dass ich das Ziel auch erreichen möchte - und dass Benny eher verständnislos sein wird, wenn ich vorher umkehre und keiner den Gletscher gesehen haben wird… Hier ein paar Eindrücke des Aufstiegs.

Wanderung zum Franz JosefWanderung zum Franz JosefWanderung zum Franz JosefWanderung zum Franz Josef

Das Wetter ist heute vormittag übrigens entgegen aller Vorhersagen so wie gestern: blauer Himmel und Sonnenschein. Über mir surrt ein Hubschrauber nach dem anderen hin zum Gletscher und wieder zurück.

Oben angekommen bin ich um 11:20 Uhr - nach zwei Stunden. Puh. Der Gletscher ist immer noch weit weg und hoch oben in den Bergen, aber ich bin ihm auf jeden Fall näher als je zuvor. Dieses „ewige Eis“ fasziniert mich. Kaum zu glauben (und sehr erschreckend!!) dass das Eis 2011 noch bis fast zu dem Aussichtspunkt an dem wir gestern waren ging - also damals ging der Gletscher hier noch ein ganzes Stück vorbei…

Es sieht toll aus. Zeit für eine ausgedehnte Pause habe ich ja nicht, aber in Ruhe schauen und ein paar Bilder müssen sein...

Wanderung zum Franz Josef - da ist er der Gletscher!Wanderung zum Franz Josef - das ewige Eis…

Für den Rückweg packe ich nun auch die Kamera in den Rucksack und setze alles auf Schnelligkeit. Verpflegung ist auch ein bisschen kurz gekommen: ich habe nur ein Tütchen Cashewnüsse dabei. Immerhin - aber etwas mehr Energiezufuhr hätte ich jetzt begrüßt.

LessonsLearned #2: Verpflegung! Immer, aber wirklich immer sollte ein Notfallhappen im Rucksack sein. Später wird es von allein und Hungerast oder Energietief kommen bestimmt...

Kurz vor unten treffe ich vier junge Menschen, von denen eine als ich vorbeieile meint „oh, das ist die verschollene Mama!“ Sie haben vor etwa einer halben Stunde Benny und die Kinder getroffen, die gerade umgedreht sind weil Hunger aufkam. Mir gibt diese Info nochmal einen letzten Energieschub - ich will die unbedingt einholen. Alles was flach ist renne ich, die Beine brennen. Zurück am Parkplatz Enttäuschung: unser Auto steht da nicht. Ich bin leicht betreten bei dem Gedanken, dass die drei vor kurzem hier abgefahren sind und vielleicht am Spielplatz sitzen zum Essen. Katastrophe! Das ist bestimmt nochmal ne dreiviertel Stunde zu gehen… Ich latsche los - aber ich bin sooooo erleichtert als aus dem dritten herannahenden Auto Bennys Arm rauswinkt. Sie hatten am Hauptparkplatz geparkt, weil der hier am Startpunkt voll war.

Wir freuen uns alle sehr über die Wiedervereinigung und fahren direkt weiter - nächster Halt: bei Purakaiki.

Und hier noch der Vormittag von Benny mit Valentin und Leni:

Als Gesa losgeht denke ich noch, evtl. wäre es doch sinnvoller wenn wir Gesa einfach schnell zum Startpunkt fahren, aber da ist sie schon los....

Ich mache entspannt Frühstück, die Kinder spielen, wir mampfen. Die Kinder spielen wieiter, ich mache Musik an und packe langsam alles ins Auto. Dann checken wir nochmal dass wir alles haben und eiern zum Startpunkt der Wanderung rüber. Ziel war es mit den Kindern mindestens bis zur ersten großen Hängebrücke zu kommen bevor Gesa uns entgegen kommt, und das ist vom Hauptparkplatz ganz schön weit.

Aber machen wir locker und gehen weiter Richtung Aussichtspunkt. Bei der ersten felsigen Bachüberquerung möchte ich Leni helfen, rutsche aber auf einem moosigen Felsen aus und falle zwischen zwei große Felsblöcke, schlage mit dem Ellenbogen, mit den Rippen und dem Kinn auf eine Kante auf :-( Kinn blutet, Rippe geprellt, Ellenbogen schmerzt, Scrap.

Aber nach einem kurzen Schreckmoment geht es weiter und die Schmerzen sind erträglich. Dann fragen die Kinder nach was zu essen und ich merke, außer Riegel und Bananen nix dabei. Es ist gleich zwölf, viel weiter brauchen wir nicht zu gehen. Valentin gefällt der Weg so gut, dass wir noch ein paar Meter machen, bevor ich ihn unter Protest zum Umkehren zwingen muss.

Damit ist leider auch klar, dass ich diesen Gletscher nicht mehr sehen werde. Und das frustriert mich doch ziemlich, denn so rapide wie das alles wegschmilzt, wars wohl meine letzte Chance.

Kann er mich mal kreuzweise, wenn er nicht will dass ich ihn mir anschau. Leni, Valentin und ich hatten abgesehen von meinem Sturz eine super Wanderung und eine Top Zeit - hat richtig viel Spaß gemacht!

Wir latschen also zurück zum Auto und wollen auf der Straße hin und her fahren bis wir Gesa sehen, da taucht sie auch schon vor uns auf und wir fragen ob wir sie ein Stück mitnehmen dürfen. Schweißgebadet und über ihre Beine klagend steigt sie ein und erzählt von ihrer Wanderung. Der Gletscher sieht noch kurz meinen Mittelfinger durchs offene Fenster und wir machen uns auf den Weg.

Weitergereist nach Te Miko

Samstag, 09.03.2024

2 Stunden Fahrt stehen noch auf dem Plan für heute. Da die anderen genauso hungrig sind wie ich, stürzen wir uns auf die Brote die Benny morgens noch vorbereitet hat und holen vorher noch schnell Kaffee und Chai Latte in Franz Josef. Und dann ab - gegessen wird auf der Fahrt, da sind alle beschäftigt und es schläft keiner ein…

Die Straße führt in der Nähe der Küste entlang, aber lange sehen wir das Meer nicht. Aber als wir es dann sehen - wow! Meterhohe Wellen! Kurzentschlossen biegen wir ab und schauen uns das mal aus der Nähe an, Zeit für eine Pause ist es eh… Weicher Pudersandstrand, blauer Himmel mit ein paar Wolken, Sonne, Meer. Es rauscht in ziemlicher Lautstärke. Ebbe und Flut machen hier auf jeden Fall einige Meter aus, am oberen Ende des Strands sind massenhaft Holz und Äste angeschwemmt. Weil es so schön ist, dehnen wir die Pause aus und spazieren ein Weile am Strand entlang. Die Wellen brechen so schön, man kann das gar nicht beschreiben. Vor allem brechen sie in mehreren Reihen, das habe ich so auch noch nie gesehen…

Meer zwischen Franz Josef und Te MikoMeer zwischen Franz Josef und Te MikoMeer zwischen Franz Josef und Te MikoMeer zwischen Franz Josef und Te MikoMeer zwischen Franz Josef und Te MikoMeer zwischen Franz Josef und Te MikoMeer zwischen Franz Josef und Te MikoMeer zwischen Franz Josef und Te Miko

Irgendwann müssen wir weiter, es hilft nix. Es wird spät und wir haben noch ein bisschen was vor uns. Und natürlich sehen wir noch so manche Bucht und den einen oder anderen Strand, die / den wir uns gern näher angeschaut hätten.

Meer zwischen Franz Josef und Te Miko

Unser Heim ist eine kleine Hütte mitten im Urwald. Es fühlt sich an als wäre weit und breit keine Zivilisation - obwohl hier noch ein paar andere Hütten stehen. Auf jeden Fall ist schon der Weg zur Hütte ziemlich nett:

Te Miko - Eingang zu unserer Hütte

Pancake Rocks

Sonntag, 10.03.2024

Die Pancake Rocks sind das erste Ziel des Tages - Felsformationen, die ausschauen wie aufeinandergestapelte Pfannenkuchen. Es ist nur eine kurze Fahrt zum Parkplatz und Startpunkt des Rundweges.

Die Pancake Rocks sind auch so ein Wunder der Natur. Vor 35 Millionen Jahren entstanden sie unter Wasser aus Bestandteilen des maritimen Lebens - Muscheln, Steinchen, Ablagerungen die zusamengepresst wurden. Warum die Felsen so aufgeschichtet sind und warum das hier und woanders nicht auftrat - ein Geheimnis der Natur, bisher nicht erklärbar.

Fest steht: es sieht toll aus. Einzelne Felsen stehen im Wasser, einige ragen hoch und zerklüftet hinaus. Die Wellen sind auch hier riesig und schlagen mit einer solchen Wucht auf, dass man es auf dem vorderen Teil des Rundweges richtig spürt. Es gibt mehrere Blow Holes, Löcher durch die das Wasser aufsteigt und hinaussprüht und zischt wie durch einen Schornstein. Faszinierend!

Pancake RocksPancake RocksPancake RocksPancake RocksPancake RocksPancake Rocks

Punakaiki Beach

Sonntag, 10.03.2024

Am Nachmittag fahren wir nochmal ein paar Minuten und halten am Punakaiki Beach. Ein riesiger Strand mit wilden Wellen. Inlands verläuft ein Fluss, der weiter vorn den Strand kreuzt und ins Meer mündet. Dorthin gehen wir, sammeln Muscheln und Steine, genießen jeden Sonnenstrahl den wir bekommen können.

Punakaiki BeachPunakaiki Beach

Einmal am Fluss muss Leni mal - eine Geschichte die ich hier nicht niederschreibe… Wer dabei war, weiß warum ;-) Was für ein Glück dass wir in dem Moment alleine sind.

Benny überquert sogar noch den Fluss, wegen der krassen Strömung warten wir anderen aber auf dieser Seite.

DAS Highlight des Tages folgt daheim: baden in der Außenbadewanne umringt von Urwald und mit den letzten Sonnenstrahlen im Gesicht!

Baden in Te Miko

Te Miko nach Saint Arnaud

Montag, 11.03.2024

Nach einigem Hin und Her haben wir entschieden die vorgeplante Route zu verlassen: wir skippen Nelson und den Abel Tasman Nationalpark und nehmen stattdessen die etwas kürzere und direktere Strecke nach Picton. Wir haben noch zwei Übernachtungen bevor unsere Fähre rüber auf die Nordinsel geht, also nur einen Tag vor Ort, da sparen wir Autostunden. Obwohl der Gedanke immer wieder aufkommt, dass wir mit Nelson ein Highlight auslassen, dort soll es mega schön sein… Aber so ist das eben auch auf einer längeren Reise: man kann nicht alles sehen in begrenzter Zeit - wie in jedem Urlaub eben. Eins steht jedenfalls schon fest: in Neuseeland kann man weit mehr wie fünf Wochen verbringen! Und vermutlich hat man auch dann noch nicht alles untergebracht… Anderes Thema ;-)

Abschied von unserer Hütte im Urwald:

Unser Heim in Te Miko

Auch ohne Nelson stehen heute wieder tolle Orte auf dem Plan. Gleich in der Früh fahren wir nur eine Ecke weiter und gehen auf dem Truman Track zum Truman Beach. Der Weg ist wunderschön durch den Urwald und am Strand ist es so faszinierend wie hoch die Wellen anrollen und an die Felsen schlagen oder über den Strand spülen.

Truman Beach - hier entlang

Benny will einmal hinunter und auf die andere Seite zu einem kleinen Wasserfall gehen. Aber auf halbem Weg wird es mir unheimlich - die Wellen sind einfach so mächtig und nähern sich gefühlt - und wir drehen um.

Truman Beach

Zurück auf dem Weg zum Auto sage ich grad noch so: „und jetzt gehen mal alle normal, nicht dass wir noch einen Unfall haben“. Und im nächsten Moment rennt Valentin über die schräge Böschung und liegt längs in dem kleinen aber matschigen Graben zum Weg. Von oben bis unten eingematscht ist das Geschrei groß. Natürlich gibt es auch hier diese lästigen Batflies, die vier stehende Menschen schnell gefunden haben und uns gierig umkreisen. Valentin macht dennoch keinen Schritt mit den matschigen Klamotten am Leib, daran lässt er keinen Zweifel. Also alles schnell runter vom Kind und dann in Unterwäsche (also Valentin) zum Auto gerannt.

Eine knappe Autostunde später - es nieselt mal wieder - kommen wir am Cape Foulwind, genauer an der Seal Colony Tauranga Bay an. Hier führt ein kurzer Wanderweg zum Felsen der Robben. Benny ist so erledigt von der Nacht, dass er ein paar Minuten Schlaf im Auto nachholt, wir drei anderen gehen schon mal vor. Am Strand direkt beim Parkplatz ist jedenfalls kein Tier zu sichten.

Seal Colony Tauranga Bay

Aber dann, in einer kleinen Schlucht. Benny hat uns schon eingeholt - zuerst hören wir sie, da sehen wir sie auch: Robben auf den Felsen, die sich ausruhen, ein Junges, das gerade bei der Mutter trinkt. Wir sind relativ weit weg - einmal mehr bin ich dankbar für das große Objektiv… Und doch so nah an den wilden Tieren!

Ein Stückchen weiter der Hauptaussichtspunkt. Hier zählt Valentin 24 Robben. Die einen liegen, eine kleine Robbe bewegt sich aus dem Gebüsch bis hin zu den Felsen, ein weiteres Jungtier hängt an der Mutter, ein paar Robben spielen und schwimmen im Wasser…

Seal Colony Tauranga BaySeal Colony Tauranga Bay

Wenn es nicht geregnet hätte, wären wir bestimmt länger geblieben. Und wenn wir nicht noch zwei Autostunden vor uns hätten. So gehen wir zügig zurück und kommen gerade rechtzeitig am Auto an bevor der Regen stärker wird.

Es folgt ein Einkaufsstopp: unsere Vorräte sind aufgebraucht. Und in Westport entdecken wir zufällig sogar einen Unverpackt Laden! Begeisterung! Da gehen wir natürlich gleich rein und kaufen frisch, bio und unverpackt. Liebe Grüße nach München zu Chrissi und ihrer Resi!

Im strömendem Regen fahren wir weiter.

Wieder eine Stunde später sind wir bei der längsten Hängebrücke Neuseelands: die Buller Gorge Swing Bridge. Es ist Zeit für eine Pause, also halten wir hier und bezahlen den Eintritt. Die Brücke ist ganz hübsch, aber nicht so gewaltig und beeindruckend wie wir uns sie vorgestellt haben. Valentin und Leni finden sie toll. Auf der anderen Seite gibt es einen kleine Spazierweg, den wir nehmen - die Kinder düsen los und sind offensichtlich auch dankbar für die Bewegungspause. 

Buller Gorge Swing Bridge

Ein Stunde noch bis Saint Arnaud, unserem heutigen Ziel. Hier führt uns nix besonderes hin, wir haben einfach die Strecke so aufgeteilt dass es zeitlich gut passt. Unterwegs nach dem Abzweig nach Nelson wird es merklich ruhiger: wir sind auf der untouristischeren Route. Saint Arnaud liegt an einem See umringt von Bergen im Nelson Nationalpark. Unser kleines Haus liegt zwar an der Hauptstraße, aber gefühlten 4 Autos am Tag und keinen in der Nacht ist das irrelevant. Außerdem hat es einen wunderschönen Garten - und einen Kamin. Feuer an…

Mal faul in Saint Arnaud

Dienstag, 12.03.2024

Ich bin platt und mag eigentlich am liebsten rumhängen. Etwas Papierkram hat sich auch wieder angesammelt und der Blog will unbedingt mal weitergepflegt werden. Benny und die Kinder ziehen am späten Vormittag los, Spielplatz am See. Ich arbeite daheim, habe ein bisschen Ruhe und hänge die Wäsche auf. Der Garten lockt mit Sonne und Ruhe…

Zum Mittagessen treffen wir uns in der Alpine Lodge - die beste Pizza auf der Reise bisher! Und Sitzplätze draußen in der Sonne, daneben ein Spielplatz von dem Leni und Valentin nicht wegzubekommen sind. Benny mag gern einen Gipfel erklimmen und zeiht nach dem Mittagessen los. Wir bleiben einfach hier. Und so sitze ich immer noch und schreibe und tanke Sonne. Valentin und Leni spielen, toben, Springen Trampolin, buddeln.

Spielplatz mit Kulisse in Saint Arnaud

Benny: Und ich schwinge mich per Pedes zurück zur Bude, Käffchen, Wasser und Riegel einpacken und fahre zu meinem Ausgangspunkt, um den Mt. Robert zu besteigen. Es handelt sich zwar bloß um 600hm und besonderer Anspruch ans Gelände besteht nicht, aber ich möchte auf Zeit rauflaufen um mich schön auszupowern.

Das gelingt, der Weg schlängelt sich in Serpentinen abwechselnd durch Urwalt und über freie Wiesen. Oben angekommen werde ich mit einer fabelhaften Aussicht über die umliegenden Berge und den See belohnt.

Benny wandert - Mt RobertBenny wandert - Mt Robert

Zu meiner großen Überraschung finde ich ein Schutzhaus, an dessen Stelle bis vor 30 Jahren noch eine Skihütte stand, sogar einen Schlepplift hatten sie zeitweise hier oben. Es handelt sich um ein Gettaway für Bewohner aus Nelson und den St. Arnaud Skiclub, man musste allerdings erstmal zu Fuß hochlaufen. Den Fotos nach zu urteilen war aber einiges los, inklusive Kinderskikursen :-)

Benny wandert - Mt Robert

Saint Arnaud -> Picton -> Wellington

Mittwoch, 13.03.2024

Schlechte Nacht (alle viel wach und ständiger Bettenwechsel), zu spät aufgestanden und dann Stress bei Packen und Abfahrt - so fängt der Reisetag heute an… Nach einer Stunde Fahrt kommt eine Nachricht von der Vermieterin mit einem Foto und der Frage ob das uns gehört. Klamotten vergessen. Zwei Langarmoberteile von Leni, je ein Paar Socken der Kinder. Mist! Umdrehen schaffen wir nicht mehr, mal schauen ob sich nachschicken lohnt… In Wellington müssen wir dann wohl mal shoppen gehen - Leni hat jetzt nur noch ein Oberteil mit langen Ärmeln und Valentin nur noch ein paar Socken nachdem er vorher schon mal welche eingebüßt hat.

Ansonsten klappt die Fahrt zur Fähre ereignisfrei und wir stehen pünktlich in der Schlange.

Die Fahrt auf der Fähre ist vor allem mir viel zu lang - ich bin echt so müde dass ich mich kaum noch halten kann. Und dann schaukelt es auch noch ziemlich, was zum Glück aufhört bevor es bei mir kritisch wird. Benny ist halbwegs ok nach einem Powernap. Valentin und Leni sind zuerst mit Benny am Kinderspielplatz im Schiffsbauch (geht über zwei Etagen), verbringen einige Zeit vor dem Kinderfernseher - obwohl sie kein Wort verstehen - und dann beobachten sie mit Benny am Vorderfenster wie die Riesenwellen die doch recht große Fähre ins Schwanken bringen. Einige Wellen schlagen mächtig über den Bug. Draußen sind wir auch zwischendurch mal - aber dort ist es unfassbar windig und eiskalt.

Auf dem Schiff findet Benny eine Beschreibung:

It is like mother natures rollercoaster for New Zealand. We're in the zone of 40 and 50 degrees latitude, where warm air from the north gives high five to cold air from the south. And when they meet - BOOM! Wild westerly winds happen.

Zwischen Picton und Wellington

Nach Ankunft sind wir recht schnell raus - immer wieder beeindruckend wie strukturiert die eine Fähre ein- und ausladen, wie schnell das geht! Und zur Unterkunft sind es auch nur noch gute 15 Minuten. Schön haben wir es hier in Wellington auf dem Hügel :-)

Wellington

Donnerstag, 14.03.2024

Und gute Betten haben wir - alle haben ganz gut geschlafen. Die Sonne scheint durch die großen Fenster…

Guten Morgen in Wellington

Erster halt ist ein Spielplatz- zwei von uns brauchen dringend Bewegung. Die anderen zwei genießen die Sonne. Danach geht es weiter auf die coolste Straße Neuseelands - die Cuba Street. Hier gibt es endlich mal wieder Fish and Chips. Gestärkt ziehen wir weiter, die Cuba Street verändert sich zur kleinen Fußgängerzone.

Wellington

Später fahren wir noch mit dem Cable Car hinauf zum Botanischen Garten - genießen die Aussicht auf die Bucht und die Stadt, trinken einen Kaffee und essen Eis. Durch den Garten gehen wir über einen großen Spielplatz hinab zur nächsten Station und fahren wieder runter.

Wellington Cable Car

Das war ein schöner entspannter Tag! Wellington ist die Hauptstadt von Neuseeland und die erste richtige Großstadt die wir hier sehen - Hochhäuser, Stadtlärm, umfangreiches Busnetz, Trubel. Gefehlt hat mir das bisher nicht - schon nach einem Tag sehne ich mich nach der schönen Natur...

Reisetag: Wellington nach Okahune

Freitag, 15.03.2024

Wellington - unser Heim

Abfahrt in Wellington. Wir sind gespannt auf die Nordinsel. Der Reiseführer sagt der SH1 sei die Desert Road. Entsprechend erwarten wir karge Landschaft und irgendwas wüstenartiges. Wir bekommen die erste Autobahn Neuseelands. Zwei Spuren fahren uns schnell durch das Land, irgendwie schwindet gerade wieder die Vorfreude an der Insel - und wir sehnen uns zurück...

Die Fahrt - über drei Stunden - zieht sich zum Schluß. Es regnet und wir kommen in Okahune an ohne Aussicht. (Ich erinnere mich an Costa Rica: Da war ich auch zwei Nächte ganz nah am Vulkan und habe ihn nicht einmal gesehen. Hoffentlich wiederholt sich das hier nicht.) Es wird die erste Fahrt auf der ich kein Foto mache...

Endlich angekommen in Okahune. Hier fühlen wir uns sofort wohl: ein kleines Cottage, hübsch eingerichtet und mit Kamin - der natürlich sofort eingeheizt wird. Es ist außerdem die erste Unterkunft die vorgeheizt ist als wir ankommen - wo ich also nicht erstmal friere. Zweiter Akt: Wasser einlassen im Badezuber (Hot Tub) draußen im Garten und dort auch dort mit Holzfeuer richtig einheizen! Auf das warme Bad im freien freuen sich alle :-)

Später am Abend - die Kinder schlafen - setzen wir uns kurz rein. Das Wasser ist noch nicht ganz auf Temperatur und gerade so warm dass man nicht friert. Unten im Fußbereich ist das Wasser noch einsekalt, also Füße hoch. Wir gönnen uns hier die Flasche Sekt, die man uns zur Begrüßung hingestellt hat. Und schon sind wir wieder versöhnt mit der Nordinsel... (Anmerkung Benny: Ich könnt Stundenlang drin sitzen, von oben der Regen, im Tub schön warm mit Füßen oben, Sekterl :-))

Ohakune

Samstag, 16.03.2024

Wow. Die Sonne lacht vom blauen Himmel! Was haben wir doch bisher für ein Wetterglück - wir sind meist nur einen Tag vor Ort, kommen oft bei Regen oder starker Bewölkung an und am nächsten Tag ist bestes Wetter um die Gegend zu erkunden.

Der warme Badezuber draußen muss also warten bis wir etwas gesehen haben - hier weiß man ja wirklich nie wann die nächste Wolkenfront aufzieht. Benny hat gestern Abend noch eine kleine Wanderung ausgesucht und dann würden wir sehr gern den Vulkan sehen.

Da die Sicht gut ist, fahren wir zuerst hoch bis zum Skigebiet Turoa. Das liegt direkt am Fuß des Vulkans Ruapehu. Unglaublich schön und massiv und leicht schneebepudert stehen die drei Gipfel da. Und unglaublich kalt ist es hier oben. Das ist übrigens mit 2797m der höchste Gipfel der Nordinsel Neuseelands! Warm eingepackt steigen wir aus und gehen eine kleine Runde - auch die Aussicht ins Tal ist echt irre. Ein ganz kleines Stück gehen wir hinauf, bis es doch zu kalt wird, der Wind pustet echt kräftig und eisekalt. 4 Grad sagt das Thermometer im Auto. Hin und wieder riecht es nach Schwefel.

Ohakune - Vulkan RuapehuOhakune - Vulkan RuapehuOhakune - Vulkan Ruapehu

Der Ruapehu ist ein aktiver Vulkan - seit 1940 gab es 145 Eruptionen. Auf jeden Fall hat mich der Anblick fasziniert - was sich in der Anzahl der Bilder wiederspiegelt...

Schnell ins Auto gehüpft und ein paar Kurven zurück gefahren - hier führt eine dreiminütige Wanderung zu den Mangawhero Falls. In Google hängt da noch der Zusatz dran: "Gollum's Pool und Ithilien" (Herr der Ringe - wir können das nicht direkt zuordnen, obwohl wir inzwischen den ersten Teil komplett gesehen und den zweiten begonnen haben.)

Ohakune - Vulkan Ruapehu

Nach diesem kurzen Ausflug, gibt es Mittagessen - der Einfachheit halber setzen wir uns in den Kofferraum: bei Sonne und Aussicht auf den Vulkan.

Ohakune - Mittag mit Aussicht

Wieder ein paar Kurven weiter ist unser nächster Halt der Waitonga Falls Walk. Laut Google eine halbstündige Wanderung, laut Beschilderung dauerts ne Dreiviertelstunde. Kurz nach Start beschließen wir dass Benny mit Valentin schnelleren Schrittes vorausgeht, sie auf dem Rückweg Leni mitnehmen und ich noch schnell den Weg fertig gehe. Wir wollen einfach noch möglichst viel Zeit im Garten und im Badezuber haben...

Ohakune - Waitonga FallsOhakune - Waitonga Falls

Leni trage ich ab und zu ein Stück - sie würde doch gern auch den Wasserfall sehen. Die Männer treffen wir kurz vor dem Ziel und wir gehen alle zusammen den letzten Rest (nochmal zurück). Leni macht ein paar super Fotos von uns anderen dreien:

Auf dem Rückweg tauschen wir - Benny geht mit Leni voraus, ich trödel mit Valentin hinterher: wir müssen noch ein paar Bilder auf dem Holzsteg machen. Mein Lieblingsstück auf dem Wanderweg und auf dem Hinweg hatte ich da gerade Leni auf dem Arm. Natürlich passiert nun das was doch bitte nicht passieren soll: der Fotoapparat verweigert wegen mangelnder Ladung weitere Tätigkeit. Die letzten Bilder also mit dem Telefon gemacht...

Ohakune - Waitonga Falls

Trotzdem bin ich einmal mehr froh um das tolle Objektiv, die Nahaufnahmen sind einfach mega.

Der zweite Teil des Nachmittags findet wie geplant im Badezuber statt. Valentin badet durchgehend und muss zum Abendessen quasi rausgezwungen werden, obwohl seine Hände völlig aufgequollen sind vor lauter Wasser. Leni macht Hop-in-hop-out, zieht sich zwischendurch komplett an, dann plötzlich wieder alles aus und verschwindet wieder im warmen Wasser. Benny und ich wechseln zwischen Badezuber und Sonnenbad. Herrlich. 

Später als die Kinder schlafen gönnen wir uns noch ein Gläschen Sekt im Zuber - wer weiß wann wir so eine Gelegenheit nochmal bekommen... Haben wir gestern Abend auch schon gemacht, da hat es uns zwischendurch angenieselt. Auch gutes Wetter für so etwas. Heute ist der Himmel wolkenlos - und was für ein Himmel! So viele Sterne haben wir selten gesehen! Fast als würden wir in Wolken aus Sternen blicken - unglaublich schön... 

Ohakune nach Rotorua

Sonntag, 17.03.2024

Der Checkout dauert heute: erst um halb zwölf sitzen vier im Auto - draußen das Wasser ablassen, den Ofen zum Badezuber säubern, aus dem Kamin drinnen die Asche entfernen, insgesamt Ordnung machen, spülen, Brote schmieren...

Daheim in Ohakune

Die Fahrt beginnt mit tollen Aussichten auf den Vulkan, den wir heute morgen umfahren. Die Wolken hängen allerdings heute wieder etwas drin, so dass wir immer ein wenig warten müssen, bis die Sicht stimmt - oder manchmal eben keine haben. Und da sind noch zwei andere Vulkane, zumindest denken wir es sind auch Vulkane.

Okahune nach Rotorua - Vulkane

Mangels Vorbereitung streiten wir auf der Fahrt über sinnvolle Haltepunkte - und fahren so an einem ersten Aussichtspunkt vorbei. Da Leni derweil einschläft, machen wir erstmal Strecke und legen einen Spielplatz am Lake Taupo als Mittagsziel fest. Einen ersten Ausblick auf den See haben wir vorher schon:

Okahune nach Rotorua - Lake Taupo Lookout

Leni wacht pünktlich von selbst auf, die Brote lassen wir uns schmecken. Die Kinder rennen über den Spielplatz, wir legen uns in die Sonne. Pause. Ein paar Schritte entfernt haben wir einen schönen Blick zurück über den See und auf die Vulkane - die sich nun auch wolkenfrei zeigen.

Okahune nach Rotorua - Lake Taupo

Weiter geht's. Nächster Halt sind die Aratiatia Rapids. Ein Stausee, unter den Schleusen liegen die Stromskchnellen - die allerdings ziemlich ruhig und eher wasserlos daliegen. Wir sind auf halbem Weg zum kleinen Aussichtspunkt, als eine Sirene ertönt. Also zügig weitergegangen, Benny vermutet schon dass die Schleusen jetzt aufgehen und Wasser abgelassen wird. Und so ist es auch: wir stehen ein paar Minuten und dann geht es los - das Wasser bahnt sich seinen Weg nach unten und der Wasserpegel steigt stetig, plötzlich schauen wir auf einen zeimlich wilden Fluss zwischen den Felsen.

Okahune nach Rotorua - UnterwegsOkahune nach Rotorua - Aratiatia RapidsOkahune nach Rotorua - Aratiatia RapidsOkahune nach Rotorua - Aratiatia Rapids

Es ist schon wieder nach vier als wir zurück im Auto sitzen - alle weiteren möglichen Stopps müssen entfallen da bereits geschlossen bis wir da sind.

Ankunft am neuen Heim: Resignation. Es ist zwar groß und sauber, aber wirklich schön ist es leider nicht. Wäre aber auch schwer gewesen unsere Unterkunft in Ohakune zu toppen - die haben Valentin und ich einstimmig zu unserer besten bisher deklariert! (Und Nachtrag: wir haben uns doch noch gut eingelebt und hatten hier vor allem im Garten eine gute Zeit...)

Rotorua - Maori Dorf + Lake Rotorua

Montag, 18.03.2024

Wir haben hin und her überlegt, ob wir diesen Ausflug machen wollen - irgendwie scheint uns das nicht das echte Maori-Leben wiederzuspiegeln, wie wir es lieber erlebt hätten. Wir haben allerdings auch überhaupt keine Idee wie die Maori leben und bisher auch nicht recherchiert ob wir an das Maorileben irgendwo nah genug herankommen. Wie auch immer, heute besuchen wir ein Maoridorf, weil wir gerne Geysire sehen wollen und das einfach die Gelegenheit mit der wenigsten Fahrerei ist. 

Schon am Parkplatz und Ticketschalter bin ich erstaunt (und erschrocken) wie das vermarktet wird - genau diese Orte vermeiden wir doch wenn es irgendwie geht: geführte Touren, Massenabfertigung. Mag man das als Maori in seinem Dorf haben? Ich mag das ja schon als Tourist nicht... Die Führerin schart eine riesige Gruppe um sich, fordert uns auch recht harsch auf näher zu kommen damit sie uns alle sehen kann - schön startet das gerade nicht. Aber wir werden abgezählt und wir vier landen in einer Gruppe die eine zweite Führerin übernimmt. Puh, das fühlt sich entspannter an! (Obwohl ich anmerken möchte, dass die erste Führerin uns später total freundlich angelächelt hat - sie kann auch anders)

Von den Erklärungen bekommen wir nicht viel mit - eines der Kinder hat immer etwas mitzuteilen, muss eingefangen werden oder es drückt irgendwo - Durst zum Beispiel. Also kein umfangreiches Hintergrundwissen zum Leben der Maori. Dafür Bilder von heißen Quellen und dem großen Geysir:

Rotorua Maori Dorf - Geysire, heiße Quellen

Hier in dem wunderschönen heißen Becken - leider kann ich nicht mehr wiedergeben wie heiß das Wasser ist - kochen die Maori. Für uns gibt es eine Kostprobe von Mais (superlecker, hätten wir auch gern noch mehr von gehabt), für sich kochen sie alles dort in den Stoffsäckchen - und es geht aufgrund der sehr hohen Temperatur auch noch viel schneller wie auf dem Herd. Weiterer Pluspunkt: die Mineralien die automatisch dabei sind. 

Dieser kleine Teich hat übrigens einen Ablass hinten, mit dem man das Wasser in die Badestelle abfließen lassen kann. Die Badestelle besteht aus Betonbadewannen und dort baden die Maori abends nach Schlißung für die Touristen - Familien gehen zusammen in ein Becken, bedecken die Intimstellen bis sie im Wasser sind und waschen sich dann.

Rotorua Maori Dorf - Geysire, heiße Quellen

Es sieht auch so wahnsinnig toll aus! Und überall dampft und brodelt es. 

Die Häuser sehen aus wie ganz normale Häuser... Wir können hier einfach weitestgehend frei durchspazieren (nach der Tour, weil wir auch für die Wanderwege bezahlt haben).

Das ist er, der Geysir. Wobei hier drei ziemlich dicht beieinander sind, von denen sogar zwei gerade aktiv sind. Faszinierend was die Natur so macht! Hier baden die Maorikinder abends gern, so erzählt die Führerin bevor sie sich verabschiedet. Ab hier dürfen wir uns selbständig bewegen und erkunden.

Die Kleingruppenleitung übernehmen Leni und Valentin und wir erkunden die kleinen Wanderwege. Die führen uns zu heißen Quellen, Matsch-Blubber-Stellen, heißen dampfenden  Seen und kochenden Stellen... 

Rotorua Maori Dorf - Geysire, heiße QuellenRotorua Maori Dorf - Geysire, heiße QuellenRotorua Maori Dorf - Geysire, heiße Quellen

Wunderschöne Natur!

Auf den Wegen sind wir praktisch allein. Und als wir das Dorf verlassen bestätigt sich die Vermutung die ich vorher schon hatte angesichts von mehreren schwarz gekleideten Einheimischen: hier findet heute eine Beerdigung statt. Viele Maori wohnen inzwischen auch außerhalb des Dorfes, vor allem wenn sie nach auswärts heiraten - viele jedenfalls sind angereist. Der Eingang des Dorfes ist voller Menschen in Trauer und ausgerechnet als wir über die Brücke das Dorf verlassen wollen fährt dort der Wagen mit dem Sarg vor. Schnell huschen wir raus - um einen lieben Menschen zu verabschieden braucht es wirklich nicht auch noch Touristen dabei...

Stattdessen fahren wir weiter an den See, den Lake Rotorua. Hier befindet sich am Ufer ein großer Spielplatz. Nur das Café nebenan fehlt wieder und so eilt Benny um uns ein Heißgetränk zu holen bevor alle Cafés in der Umgebung geschlossen haben - es ist kurz vor vier und da ist bekanntlich Schicht hier in Cafés... (und oft auch überall anders, außer den großen Supermarkketten)

Zum Tagesabschluss spazieren wir noch ein bisschen am See entlang:

Lake RotoruaRotorua Maori Dorf - Geysire, heiße QuellenRotorua Maori Dorf - Geysire, heiße Quellen

Rotorua - Redwood Treewalk

Dienstag, 19.03.2024

Obwohl wir gestern extra darauf geachtet haben nicht zu spät ins Bett zu gehen, wird es ein gemütlicher Vormittag. Benny schafft es länger zu schlafen (die Nacht bei den Kindern war wohl etwas unruhig), während ich mit den Kindern schon mal frühstücke - ich mag die kleinen Unterkünfte zwar lieber, aber zum Ausschlafen ist es so auf jeden Fall ruhiger (für den der schlafen darf).

Gegen elf geht es los: ein kleiner Spaziergang in den Redwoods ist der Plan. Natürlich nicht irgendein Spaziergang. Nein, heute geht es über Hängebrücken von Baum zu Baum. Im Rotorua Redwood Treewalk hängen 28 Hängebrücken zwischen den Plattformen an den Bäumen. Die Kinder sind begeistert! Schwupps geht es hoch auf 9m Höhe.

Rotorua Redwood Treewalk

Und schwupps erhöhen wir auf 20m über dem Boden. Mit wird langsam mulmig, den anderen gefällts. Ich glaube die Kinder würden am Liebsten vorrennen und uns auf der nächsten Runde wieder einholen...

Hier am oberen Ende der Treppe steht der höchste Baum des Walks. Die Bäume hier sind 120 Jahre alt. In Neuseeland wurden die Regenwälder, die fast die kompletten Inseln bedeckten von den Briten abgeholzt - um Land für die Landwirtschaft und Viehzucht zu gewinnen und das wertvolle Holz für den Städtebau zu nutzen. Da die mehr als 2000 Jahre alten Bäume haushohe Durchmesser hatten, wurden dafür eigens Eisenbahnen für den Transport gebaut.

Uns ist das ja an vielen Stellen schon aufgefallen. Ganze Berglandschaften waren förmlich komplett baumfrei. Später kam die Wende: die Menschen haben verstanden was sie da anrichten / angerichtet haben. Nun wird viel wieder aufgeforstet - zum Glück - aber eben mit Nadelbäumen aus Amerika, weil die schneller wachsen und trotzdem sehr widerstandsfähig sind. Das ist zwar eine gute Entwicklung, die Vorstellung aber dass diese uralten Bäume mal eben gefällt wurden bleibt erschreckend - der Querschnitt eines solchen Baumes ist am Eingang zum Treewalk aufgestellt, eine Zeitstrecke über die Jahresringe zeigt, dass er sich vor Christi Geburt ausgesäht hat. Wie krass - unwiederbringlich abgeholzt in weniger als einer Stunde.

Den Walk über die Hängebrücken kann man auch nachts gehen - dann ist er schön beleuchtet. Die Lampen die hier in den Bäumen hängen sind auch wirklich schön...

Rotorua Redwood TreewalkRotorua Redwood TreewalkRotorua Redwood TreewalkRotorua Redwood Treewalk

Im Anschluß drängt es uns: wir brauchen einen schönen Platz für unser Mittagspicknick - es ist inzwischen unser New Normal Brote und Gemüse dabei zu haben. Schon weil wir damit total flexibel sind, einfach anhalten und essen können. Heute landen wir an einem Aussichtspunkt zwischen zwei Seen, wegen Wind in der Sonne sitzend.

Der Blaue See ist an der tiefsten Stelle 27,5 Meter tief. Er leuchtet türkisblau wegen Reflexionen und Stoffen im Wasser. Weil er nur einen Zu- und keinen Abfluß hat, wird vermutet, dass er unterirdisch in den großen Rotoruasee abläuft. Der grüne See bekommt seine Farbe durch den sandigen Boden unter seichtem Wasser. Ich finde er sieht eher blau aus - aber die Bäume drum herum sind auch so wahnsinnig grün. Dieser See gehört einem Maori und hier darf weder geschwommen noch gefischt werden.

Rotorua - der blaue SeeRotorua - der grüne See 

Mit einem Stück Kuchen verbringen wir den Nachmittag daheim: die Kinder springen Trampolin, die Erwachsenen müssen sich um Papierkram und Planung kümmern...

Hobbiton

Mittwoch, 20.03.2024

Gestern Nachmittag während der Planung für die nächsten Tage - wir mussten ja die nächste Bleibe finden - hatte ich die Blitzidee noch einmal auf der Seite für die Touren durch das Movie Set vom Auenland zu schauen. Wir hatten da zwei Tage zuvor schon mal geschaut: alles ausgebucht. Enttäuschung. Vor allem bei mir. Ich hätte die kleinen Hobbithügel doch einfach gern gesehen. Gestern also noch mal geschaut: freie Plätze! YES! Vorfreude. Nach dem Beschluß dass wir zu viert die Tour machen - trotz des hohen Preises - schnell Karten buchen.

Um Viertel vor zehn ist endlich alles gepackt und alle sitzen im Auto. Damit ist unser Puffer schon auf zehn Minuten eingeschrumpft. Fuß aufs Gas und los. Kurz nach der Abreise weisen Schilder auf eine Baustelle hin und wir reihen uns ein. Ungelogen: es ist das erste Mal das wir an einer Baustelle so lange stehen. Hinter der Baustelle schaffen wir laut Vorhersage die Tour zwar noch, kommen aber schon zu spät zur Anmeldung um elf. Nervosität. Spätestens an der nächsten Baustelle. Insgesamt drei Mal (!) stehen wir heute Vormittag an roten Baustellampeln. Dazwischen Kolonnen, Sonntagsfahrer und langsame LKWs. Arg. Aber dank Bennys rasanter Fahrweise auf der freien Strecke zum Ende hin schaffen wir es kurz nach elf zum Ziel. 

Hobbiton

Hobbiton. Auf der Alexander Farm - die ursprünglich 13000 Schafe und Rinder beheimatete - hat Regisseur Peter Jackson die perfekte Location für das Auenland gefunden. Er hatte bei der Regierung finanzielle Unterstützung angefragt, die sagte "sorry - kein Geld für sowas. Aber unsere Armee hätte Zeit und braucht ohnehin Abwechslung" (da war die Welt noch in Ordnung). Also hat das Neuseeländische Militär eigens für die Anfahrt zum Set eine Straße auf das Anwesen gebaut - zum Dank haben die Soldaten Rollen im Film bekommen und durften die Orks spielen (die Jungs haben offensichtlich viel Zeit so fernab vom Rest der Welt). Der Erzählung nach waren sie in den Szenen der Schlachten so motiviert, dass sie zu Zurückhaltung aufgerufen werden mussten um die anderen Schauspieler nicht zu hart ranzunehmen, hahaha :-) Alexander hat nach Abschluß der Dreharbeiten das Set stehenlassen und beschlossen es Touristen zu öffnen (und es in eine Gelddruckmaschine zu verwandeln). Es ist sehr gut gepflegt und hier ist alles durchorganisiert. Wir werden per Bus in einer Gruppe von etwa 30 Leuten zum Set gefahren. (Unsere erste geführte Tour auf der Reise!)

Auenland. Heimat der Hobbits von Herrn der Ringe. Hier sind 39 kleine runde Türen in die Hügel verbaut worden - manche nur als Tür, andere richtig mit ausgebautem Raum dahinter. Es sieht einfach toll aus. Tatsächlich hat mich das Hobbiton total begeistert, ohne dass ich genau sagen kann warum eigentlich. Auch heute - drei Tage später - noch, ist es als wäre man an einem bekannten, lang nicht besuchten Ort gewesen. Seltsam vertraut. Bestärkt dadurch dass ich es einfach wunderschön fand: die sanften Hügel, die bunten runden Türen, der Frieden... Ja, da waren mit uns noch ein Haufen anderer Touristen, aber dadurch dass wir immer ein Stück hinter der Gruppe gegangen sind, waren wir oft auch für uns.

Genug geschwärmt und geschwelgt, hier kommen die Bilder des Tages (es sind viele - aber auch das ist schon nur eine Auswahl...):

Hobbiton - ein erster BlickHobbitonHobbitonHobbitonHobbitonHobbiton

Rotorua nach Coromandel

Mittwoch, 20.03.2024

Gegen 14 Uhr sind wir abfahrbereit wieder am Auto. Ich hatte mir das anders gemerkt, aber es sind noch drei Stunden Fahrt - und einkaufen und tanken. Und mal eine Pause zwischendurch wär auch nicht schlecht. Also wird es wieder spät werden heute...

Direkt hinter der Ausfahrt von Hobbiton, muss ich nochmal ein Foto machen von Alexanders riesiger Schafherde und Benny fährt in eine Einfahrt. Und dann passiert es: beim Versuch die möglichst perfekte Stelle für das Foto zu finden, fährt Benny rückwärts - und mit lautem Geschepper gegen das Gatter. Wir bekommen einen riesigen Schrecken und das Auto einige fiese Kratzer.

Coromandel ist eine Halbinsel  oder Landzunge, soll sehr schöne Strände haben und wir haben hier unseren längsten Aufenthalt in einer Unterkunft auf Neuseeland vorgesehen: 5 Nächte sind gebucht. Entspannen, zur Ruhe kommen - und auch ein bisschen auf das vorbereiten was als nächstes kommt. 

Wir haben unterwegs einen Spielplatz für die Nachmittagspause rausgesucht, aber in echt ist dort leider keiner. So fahren wir spontan direkt weiter. Die Kinder kriegen heute zum ersten Mal Kopfhörer auf und dürfen Video schauen - da ist die Begeisterung natürlich groß! Wir vorne sind einmal mehr begeistert von der Landschaft Neuseelands, halten an Aussichtspunkten und machen zu viele Fotos.

Unterwegs nach CoromandelUnterwegs nach Coromandel

Ankunft am Ziel: wir sind in Matarangi in einem kleinen Haus in einer ruhigen Siedlung. Es fühlt sich einsam an: fast überall sind die Jalousien runtergelassen und die Fenster dunkel. Naja, immerhin stören wir dann hier niemanden und in der Nacht ist es ruhig :-)

Hot Water Beach

Freitag, 22.03.2024

Gestern war ein Organisationstag - Flüge in und aus Japan raus wollten gebucht werden, Unterkünfte und Fahrkarten.

Eine Stunde Fahrt entfernt liegt unser heutiges Ziel: der Hot Water Beach. Wegen vulkanischer Aktivität unter dem Strand, kann man hier graben und auf warmes bzw. heißes Wasser stoßen. Touristen buddeln sich hier ihre eigene Badewanne und liegen dann am Strand im warmen Wasser - so jedenfalls liest man es im Internet. Als wir ankommen ist es Nachmittag. Wir sind total motiviert, aber wir reisen ohne Schaufel an und der Verleih hat bereits geschlossen. Macht uns nix. Etwas mehr stört das Wasser: es ist Flut und das Meer ist schon ganz schön hoch.

Keiner der anderen Touristen ist so weit oben auf heißes Wasser gestoßen. Wir leihen uns von anderen eine Schaufel und graben trotzdem auch nochmal. Aber auf warmes Wasser stoßen wir nicht mehr - wir sind viel zu weit oben am Strand. Weiter unten buddeln wir nochmal, aber da überschwemmen uns bereits die ersten Wellen. Ach männu!

Hot Water Beach

Ein paar Meter entfernt vor dem kleinen Felsen steht eine kleine Gruppe junger Leute konsequent im Wasser und halten sich immer die Fußbäder frei. Spontan fragen wir mal und BINGO. Die stehen dort weil es kurz unter der Oberfläche richtig heiß ist im Sand! Wie cool ist das denn! So haben wir immerhin die kleine Hot Water Beach Erfahrung :-) (Und wir sind auch beruhigt, weil das Wasser wäre uns wohl eh zu heiß gewesen - schon beim Fußbaden gibt es echt sehr heiße Stellen)

Wegen des steigenden Wassers gehen wir schon mal auf die andere Seite der Felsen zurück - leichte Sorge dort sonst bald vom Wasser eingesperrt zu sein. Hier genießen wir nochmal den Strand - zwei toben, zwei ruhen...

Hot Water Beach

Barry Brickels Driving Creek Railway

Samstag, 23.03.2024

Uih, Regenwetter. Da haben wir wieder nicht mit gerechnet - wo wir doch voll auf Sonne und Strand und Entspannung gepohlt sind...

Nach entspanntem Aufstehen und gutem Frühstück steht auch der Plan: wir fahren rüber nach Coromandel zu Neuseelands einziger Schmalspurbahn. Die fährt den Berg hinauf und hält schöne Aussichten bereit. Soweit das Wissen vorher. Auf dem Weg darf ein Stop wegen der schönen Aussicht nicht fehlen - Regenwetter und Wolken lassen die Landschaft so mystisch wirken. 

Auf dem Weg rüber nach Coromandel

Über den Berg geschraubt - hier sind wir ja auf der Anreise schon vorbeigefahren, damals bei blauem Himmel und Sonnenschein. Zum Glück, denn so sind wir total entspannt bei dem Anblick des heutigen Ausblicks von den verschiedenen Lookouts aus :-)

Bei Barry Brickell regnet es. Wir kaufen trotzdem Fahrkarten für die nächste Bahn und nutzen die verbleibende Zeit für ein Mittagessen - wir haben wieder Brote vorbereitet.

Baaryx Brickell war ein Künstler. Das Land hat er gekauft wegen des Terrakotta-Ton Vorkommens auf dem Gelände. Er selbst hat viel mit Ton gearbeitet und auch sein Wissen weitergegeben - scheinbar war er Neuseelands erster Vollzeit-Töpfer. 

Nach Streit mit den Nachbarn, die von seinem Brennofen ausgeräuchert wurden, verlegte Barry Brickell den Brennofen den Hang hinauf - und baute eine Schmalspurbahn zum Transport der Skulpturen und Holz. Benny unterhält sich auf einem Zwischenstop am Aussichtspunkt mit dem Zugführer, er erzählt, dass Barry die Bahn nur im unteren Teil gebraucht hätte, aber als absoluter Eisenbahn Fanat, sich seinen Traum verwirklicht und die Strecke immer weiter den Berg hinauf gebaut hat. Die Bahn ist 2,7km lang und führt über 10 Brücken (davon eine Doppelstockbrücke) und durch 3 Tunnel den Hang hinauf - alles vom Künstler selbst geplant und erschaffen. Die Doppelstockbrücke war die einzige Lösung um weiter nach oben zu kommen und gleichzeitig einen Fluß zu überqueeren. Doch dafür fehlte das Geld. Deshalb beschloss Barry Touristenzüge fahren zu lassen. Als die Genehmigung dafür kam, spülte dies unerwartet so viel Geld in die Kasse, dass er davon nicht nur unbeschwert weiterbauen, sondern auch alle Schulden abbezahlen konnte. Insgesamt schraubt man sich mit 3 Umkehrpunkten durch den Regenwald in die Höhe.

Barry Brickels SchmalspurbahnBarry Brickels SchmalspurbahnBarry Brickels SchmalspurbahnBarry Brickels SchmalspurbahnBarry Brickels SchmalspurbahnBarry Brickels SchmalspurbahnBarry Brickels Schmalspurbahn

Es ist faszinierend was ein Mensch schaffen kann. Barry Brickell hatte natürlich Unterstützung bei dem Bau der Bahn, aber er hat das alles selbst entworfen und federführend umgesetzt. Barry Brickell ist 2016 mit etwa 80 Jahren verstorben, hat sich aber im Vorhinein darum gekümmert dass die Anlage über einen Fonds abgesichert ist und weiterbestehen kann. Er ist an seinem Lieblingsort auf dem Gelände begraben.

Nachdem der Regen kurz eine Pause eingelegt hatte, fing es oben am Aussichtspunkt wieder an zu tröpfeln. Mit Eis rennen wir zurück zum Auto und fahren fahren heim. Dort ist es fast wieder trocken, also gehen Benny und die Kinder noch eine Runde runter an den Strand. Als ich hinterhergehen will, tröpfelt es langsam wieder los - aber Leni und Valentin wollen mir unbedingt den Strand zeigen. Wir sammeln Muscheln bis es immer doller regnet - da geht´s auch eh Richtung Abendessen und Ende des Tages...

Coromandel Whitianga Cruise

Sonntag, 24.03.2024

Ein grauer Himmel begrüßt uns heute - zwischendurch blinzelt mal die Sonne raus, aber ideales Strandwetter sieht so nicht aus. Kurzentschlossen schauen wir nach der Bootstour, über die wir gestern schon nachgedacht haben. Tour gebucht, Plan steht, jetzt noch Brote geschmiert und los.

Am Hafen winken sie uns dann heran - wann immer wir soweit sind, wir sind die einzigen heute. Woohoo! Privattour! Prima, da können wir uns alle besser entspannen… Schon geht’s los durch den Hafen und an der Küste entlang.

Coromandel Whitianga CruiseCoromandel Whitianga Cruise

Shakespeare's Cliff und Lions (King) Rock

Ein ausgewaschener Felsen - hier hat Shakespeare sich an seine Heimat erinnert gefühlt…

Der kleine Felsen wird Lions Rock genannt, weil er so ausschaut wie der Felsen wo der Löwen zu den Tieren spricht im „Der König der Löwen“.

Aber die Felsen verändern sich natürlich auch mit der Zeit und schwere Unwetter führen manchmal auch zu plötzlichen Veränderungen zum Beispiel durch Erdrutsche.

Cooks Beach und Blow Hole 

An diesen Strand kam Cook zurück nachdem er mit seiner Expedition ein Jahr lang Berechnungen angestellt hatte - es war das erst mal, dass die Entfernung zwischen Erde und Sonne präzise berechnet werden konnte.

Das Blow Hole ist wie eine Höhle, aber ohne Dach: man kann auch von außen fast oben heraus schauen.

Middle Rock und Tower Rock

Middle Rock steht in der Mitte der Meerzunge und Tower Rock hat seinen Namen durch sein Aussehen erhalten: er schaut aus wie ein Turm…

Coromandel Whitianga Cruise - unterwegs

Cathedral Cove

Sicherlich ein Highlight der Tour - hier wollten wir eigentlich vor zwei Tagen nach dem Besuch des Hot Water Beach noch kurz anhalten. Aber Google sagte es sei gesperrt. Heute vom Wasser aus, sehen wir auch warum: letztes Jahr im Januar gab es zwei Erdrutsche, die die Zugangstreppe verschüttet / zerstört haben. Im Moment ist ein Zugang per Land nicht möglich.

Von vorn schaut der Felsen irgendwie aus wie ein schlafender Dinosaurier - siehts noch jemand?

Coromandel Whitianga Cruise - Cathedral CoveCoromandel Whitianga Cruise - Cathedral CoveCoromandel Whitianga Cruise - Cathedral Cove

Glasbottom: Snapper

Jetzt wird der boden hochgefahren und wir können durch den Glasboden unters Wasser schauen. Und da schwimmen ganz viele Snapper in allen Größen! Wir sind begeistert…

Coromandel Whitianga Cruise - unterwegsCoromandel Whitianga CruiseCoromandel Whitianga Cruise - unterwegs

Robbe

Eine! Dort auf dem Felsen! Ok, ich markiere sie mal…

Orua Sea Cave

In diese Seehöhle können wir sogar hineinfahren. Neuseelands zweitgrößte Seehöhle besuchen wir gerade! Es hallt und die Wände sehen schön aus mit den verschiedenen Farben. Das Gestein hat hier wieder einen höheren Lavaanteil… Und die Kinder dürfen Fische füttern - so sehen wir sie nahe der Oberfläche und in ihrer echten Farbe. Zu den vielen Snappern - die auch hier um uns herum schwimmen - haben sich noch ganz blaue Fische gesellt…

Coromandel Whitianga Cruise - Orua Sea Cave

Glasbottom: Pflanzen und Fische

Wir machen noch einen Halt zwischen den Felsen - ich glaube die hätten uns einfach gern noch andere Fische gezeigt. Hier sehen wir die typische Vegetation: Steine und Pflanzen. Keine tropischen Korallenriffe ;-)

Pinguin!

Auf der Rückfahrt stoppen wir plötzlich: Pinguin gesichtet! Und der ist überhaupt nicht scheu, sondern schwimmt genüsslich an uns vorbei… Da wäre ich gerne näher dran gewesen, so süß sind die im Wasser… Da das gute Objektiv in der Tasche ist, gibts auch vom Pinguin nur ein Suchbild.

Coromandel Whitianga Cruise - ein Pinguin!

Direkt am Hafen setzen wir uns an den Spielplatz - zwei dürfen toben. Yippie, da ist die Freude groß! Später gehts heim auf die Terrasse in die Sonne - da dürfen jetzt die anderen beiden ihre Pause machen :-)

Das Abendessen lagern wir heute spontan aus - ich wollte so gern die berühmten grünen Neuseeländischen Muscheln probieren. Und bei Lukes Kitchen bekommt jeder sein Wunschessen und wirklich richtig gut. Toller laden, freundlich und schnell und mit Livemusik. Warmer Brownie mit Vanilleeis und Beerenkompott wird ein perfekter leckerer Abschluss des Abends - und unserer Zeit in Matarangi auf Coromandel…

Abendessen bei Lukes Kitchen

Coromandel to Auckland

Montag, 25.03.2024

Letzte Etappe in Neuseeland! Wie krass... Während Benny den letzten Rest aus unserem Heim ins Auto räumt, gehe ich mit den Kindern auf den Spielplatz um die Ecke - die zwei toben und klettern und ich laufe auf dem Tennisplatz nebenan ein paar Runden (das sollte ich öfter so machen...)

Matarangi Spielplatz

Den Anfang der Strecke rüber nach Coromandel Stadt und runter an der Küste entlang kennen wir ja schon. Das Wetter ist bewölkt und zwischendurch regnet es - uns macht das garnix: wir hatten ja auf der Hinfahrt bestes Wetter. Als der Hunger zu groß wird und etwa auf halber Strecke finden wir zufällig einen Rastplatz mit Spielplatz und Café - perfekt. Sogar die Sonne scheint gerade wieder.

Für die zweite Hälfte der Fahrt dürfen Valentin und Leni wieder Video schauen. Und wir vorne quälen uns: Benny hat seit zwei Tage richtig Rückenschmerzen und kann kaum noch sitzen - und mein Rücken ist zwar nicht so schlimm, schmerzt aber auch. Die Straße wird wieder zur Autobahn und die verbleibende Fahrtzeit wird nicht weniger sondern immer mehr: es staut sich zunehmend. Oh man, zum Abgewöhnen! Irgendwann mag Benny nicht mehr und fährt von der Autobahn, googel rechnet fleißig immer wieder um - gefühlt etwas schneller kommen wir schließlich an. Auto abgeben schaffen wir heute nicht mehr, dafür drehen wir noch eine kleine Runde im Park an der frischen Luft. Dabei erhaschen wir einen Blick auf den Skytower - da wollen wir morgen rauf.

Auckland Skytower

Dienstag, 26.03.2024

Zwei Tage haben wir in Auckland - wobei wir auf jeden Fall auch etwas Zeit brauchen um unser Gepäck wieder so zu packen dass wir damit in einem Rutsch fortbewegungsfähig sind. Die letzten Wochen haben wir viele kleine Taschen gepackt - auch weil es so einfacher war alles ins Auto zu bekommen.

Erste Handlung gleich in der Früh: Benny bringt das Auto weg. Der Schaden wird umgehend bemerkt und der Wagen sogar direkt in die Werkstatt gefahren. 800NZD bezahlen wir schon mal und hoffen nun auf Erstattung unserer Versicherung. Tschüss kleiner Corolla - und danke für die zuverlässige Fahrt durch Neuseeland! Damit geht eine große Etappe unserer Reise zu Ende...

Nach dem Frühstück - inzwischen hat sich draußen schon strahlender Sonnenschein von dichten Wolken verdrängen lassen und es regnet. Was solls. Die Wetterumschwünge hier haben uns gelehrt uns gar nicht mehr nach dem Wetter zu richten. Aufbruch in die Stadt und direkt zum Skytower. 

Wir schweben auf die 51. Etage, anschließend noch höher in die 60. zur oberen Aussichtsplattform. Sightseeing von oben aus 186 Metern Höhe.

Skytower Auckland

Mittagessen gibt es heute im Fish Market: Muscheln, Scampi und Fish and Chips machen alle glücklich. Ein Spielplatz ist auch ums Eck - zwei spielen, zwei ruhen... Und zum Abschluß gehen wir noch eine Runde am Hafen und in der Innenstadt - Queen Street heißt die Einkaufsmeile hier. Ich hatte mich gefreut auf viele Second Hand Shops - aber nachmittags kurz vor fünf ist es dafür zu spät, wir zu platt und die Geschäfte schließen auch langsam. Ab nach Hause!

Abends brauche ich mal Ruhe und lege mich hin - derweil bereitet Benny das Abendessen vor und schaut nach den Kindern. Dann scheppert es: eine Schüssel ist im Waschbecken zerschellt als Valentin und Leni beim Vorbereiten in der Küche helfen. Happens! Wenig später schepperts allerdings so richtig: der große Spiegel, der nur an die Wand gelehnt war, ist umgekippt als Leni am Teppich gezogen hat (man frage nicht warum...) - überall Scherben, Leni schreit und meine Pause ist damit auch definitiv vorbei. Jetzt gilt es erstmal zügig aufzuräumen, die Spiegelreste kommen auf den Balkon. Voll der Scherbenabend!

Letzter Tag Auckland

Mittwoch, 27.03.2024

Den Tag haben wir uns freigehalten, einfach nichts geplant. Entspannt noch ein paar Sachen erledigen - irgendwie sind wir doch langsam auf Abreise gepolt. Vormittags: Friseur. Benny kanns kaum erwarten, Leni braucht die Spitzen ab damit die Knoten weniger werden. Valentin entscheidet sich auf Rückfrage gegen Schneiden und für Haare weiter wachsen lassen und ich hatte von Anfang an keinen Bedarf.

Spitzen schneiden in Auckland

Danach auf Wunsch zweier kleiner Menschen: Pizzaessen. Und wir finden eine gute Pizza mit Tisch in der Sonne! Ok, zwischendurch regnets auch mal. Aber wir sind schließlich auch noch in Neuseeland ;-)

Im H&M bekommt Valentin eine neue lange Hose, Leni neue Leggings und ein neues T-Shirt. Die in Saint Arnaud vergessene Wäsche ist leider nicht mehr angekommen (am nächsten Tag wird sie ankommen - das wissen wir da aber noch nicht, und abgereist sind wir dann auch schon...). Nachdem alle Kleiderlücken geschlossen sind, geht Benny mit den Kindern auf einen Spielplatz, der sich als wunderschöner Park, wie eine grüne Oase inmitten der Hochhäuser herausstellt. Ich gönne mir einen Tee in der Sonne und fahre dann vor in die Wohnung: Packen.

Packen. Zwei Rucksäcke….?

Wie soll das alles nur wieder in die zwei Backpacks passen?! Zum Glück haben wir die Taschen die die Kinder auf dem Emirates Flug nach Christchurch geschenkt bekommen haben...

Tschüss Auckland, tschüss Neuseeland…

Donnerstag, 28.03.2024

5:50 der Wecker klingelt. Benny und ich stehen auf - gepackt ist, aufgeräumt auch schon, sogar Brote sind geschmiert. Wir huschen durchs Bad und dann müssen wir auch die Kinder wecken.

6:10 Leni wecken. Die springt sofort ins Sitzen und ist hellwach und strahlt: „juhuu, fliiiiiieeegen! Ich freue mich so sehr!“ Valentin ist auch schnell geweckt.

6:40 Wir stehen bepackt an der Straße und warten auf das Taxi - nach fünf Wochen im Auto war packen in zwei Rucksäcke doch eine Herausforderung. Gut dass die Kinder bei dem Flug mit Emirates kleine Reisetaschen geschenkt bekommen haben…

7:40 (etwa) Auckland Flughafen. Einchecken - das ging vorher nicht, da unser Flug aus Japan heraus nicht mit Air New Zealand geht. Plätze versuchen wir noch einmal zu ändern, aber das mit dem Fensterplatz wird wieder nichts - jetzt haben wir zwei Plätze in der vorletzten Reihe hinten mittig zwischen den Toiletten (Kommentar Benny: schlechtester Platz ever!) und zwei Plätze ziemlich weit vorn mittig. So ists halt…

9:55 Abflug. Valentin ist begeistert von dem Film zur Sicherheitsunterweisung - leider nicht der von Herr der Ringe den ich so gern gesehen hätte. Zwischendurch tauschen die Kinder Plätze, das Essen ist ziemlich gut - die Zeit zieht sich bei 11 Stunden Flug natürlich schon irgendwann. Die Stewardessen sind auffallend freundlich und hilfsbereit, wirklich total nett.

In Tokio ist es Abend als wir landen und bis wir mal im Zug sitzen ist es dunkel. Trotz Mittagsschlaf sind wir alle sehr sehr müde - nach einem schnellen Abendessen, das wir unterwegs mitgenommen haben - fallen wir zusammen ins Bett.

Ein neuer Abschnitt beginnt :-)

Ankommen in Tokio

Freitag, 29.03.2024

Nach dem Aufwachen blödeln die Kinder etwas im Bett. Wir bremsen sie - doch nach kurzer Zeit klopft es an die Wände. Offensichtlich fühlen sich die Nachbarn gestört. Dünne Wände, wechselnde Gäste denken wir und zügeln die Kinder...

Heute hält sich das Wetter an die Vorhersage die ich zufällig im Flugzeug gesehen hatte: es regnet. Eigentlich schüttet es. Leider haben wir ja nichts zum Essen da und müssen also vor die Tür. Wir haben drei Cafés rausgesucht - enden im Bahnhof im St. Marc Café. Dort gibt es Teilchen, die Auswahl ist allerdings echt nicht groß und wir sind danach nur mittelmäßig glücklich und kaum satt. Auf dem Rückweg in die Wohnung gehen wir einkaufen, so dass wir gleich ein kleines Müslifrühstück hinterherschlemmen können. 

Inzwischen ist es auch Zeit - heute wächst die Reisegruppe: meine Mutter ist gelandet und reist die nächsten drei Wochen mit uns durch Japan. Leni und ich stapfen wieder los in Richtung Bahnhof - es regnet kaum noch! Der Wetterbericht sagte auch voraus, dass es zum Nachmittag aufklaren soll...

Dei Oma (meine Mutter) ist da!

Nach kleinem zweiten Frühstück ziehen wir los - von Ayase fahren wir nach Ueno. Dort im Park hoffen wir auf erste Kirschblüten. Nach einem Mittagssnack - es ist einfach schon soweit sagt die Uhr - also ab in den Park. Nachdem wir ja eine Woche später als ursprünglich geplant in Japan angekommen sind, bin ich doch überrascht das hier kaum was blüht. Die Feierlichkeiten zur Kirschhochblüte sind vorbereitet: überall sind große Müllcontainer aufgebaut, Decken ausgebreitet und ganze Fressmeilen im Betrieb. Die Kirschblüten sind allerdings an den meisten Bäumen noch Knospen. Vereinzelt blühende Bäume finden wir natürlich schon :-)

Tokio - Ueno ParkTokio - Ueno Park - erste Kirschblüten!

Den kurzen Rest des Nachmittags verbringen wir in Spielplatznähe.

Skytree Tokio

Samstag, 30.03.2024

Heute ist ja auch schon unser erster Reisetag in Japan! Wir wollten einfach nicht so lange in der Großstadt bleiben. Nur den Skytree hätten wir ja gestern schon gern „bestiegen“ - aber keine Karten. Heute morgen - Überraschung - wieder jede Menge Auswahl bei der Ticketbuchung. Spontan entscheiden wir uns für 12Uhr. 

Packen, Auschecken, ab zum Bahnhof und weiter zum Hauptbahnhof. Was für Menschenmassen!!! Überall drängelt und schiebt man sich so durch. Der Hauptbahnhof ist natürlich auch riesig und für noch nicht akklimatisierte Touristen unübersichtlich. Mit vereinten Kräften finden wir einen Lockerbereich - die Locker sind zwar alle besetzt, aber man kann hier sein Gepäck auch am Schalter abgeben. Geschafft! 

Nu zügig weiter - es ist halb zwölf, wir müssen zum Skytree. Auch dort: Menschenmassen. Es ist gut organisiert, man wartet nicht lang - aber man steht ständig in einer Schlange und wartet. Anstehen erfolgt in Japan ja sehr geordnet, da wird nicht gedrängelt und geschupst wie bei uns daheim… 

Der Aufzug braucht weniger als eine Minute um uns auf 350 Meter Höhe zu bringen. Hier oben verteilen sich die Massen etwas und wir schauen uns Tokio von oben an. Eine Megametropole die sich vor uns in alle Richtungen ausbreitet…

Skytree TokioSkytree Tokio - Kirschblüte!

Zum Bild oben: hier sind wir nach unserer Ankunft mit dem Taxi langgefahren und der Fahrer hat uns die Kirschblüten gezeigt - Umrisse haben wir gesehen, mehr aber nicht da es ja schon dunkel war... Da sind sie also in voller Blüte - danke nochmal an das gute Objektiv!

Skytree Tokio

Wie schon in Auckland gibt es eine zweite Ebene: 445-450m hoch sind wir dort. Ein Rundgang führt einen rundherum und endet dann am Fahrstuhl. In der unteren Ebene staut es sich dann doch etwas mehr: auf dem Weg zum Fahrstuhl nach unten schieben wir uns am Glasboden vorbei.

Skytree TokioSkytree Tokio - Glasboden nach unten

Endlich wieder draußen brauchen wir alle noch eine schöne Außenaufnahme des Turms...

Skytree Tokio

Schaut das nicht gleich auch viel besser aus mit dem blauen Himmel im Hintergrund?!

Und trotzdem: wir brauchen jetzt etwas zu Mittag. Also wieder rein und hoch in die Fressmeile des Kaufhauses. Dort sehen einige Restaurants gut aus - aber irgendwann sehen wir auch die Schlangen davor. Da hat doch tatsächlich jedes Restaurant ein Wartezimmer! Crazy. Zum Glück warten wir nicht lange, landen dafür aber auch beim Inder, da dort die Schlange am kürzesten war...

Weitergereist nach Atami

Samstag, 30.03.2024

Nach dem Essen geht es schnell weiter, die Zeit rennt... 

Schritt 1: Fahrkarten für den nächsten Zug kaufen. Züge fahren hier in wirklich kurzem Takt und wir ergattern Tickets für einen der eine halbe Stunde fährt. Vorteil: wir sind etwas früher in Atami, also zu einer besseren Zeit für die Kinder - Rhythmus und so. Nachteil: 30 Minuten für

Schritt 2: und 30 Minuten sind eine sehr kurze Zeit um am Bahnhof von Tokio ein bestimmtes Schließfach wiederzufinden! Das wird uns schnell klar, als wir mit der Suche beginnen... Zum Glück hat vor allem Benny eine gute Orientierung und mit unseren sechs Augen sehen wir dann auch schnell bekannte Sachen. Geschafft!

Schritt 3: Pünktlich zum richtigen Bahnsteig. Auch nicht ganz einfach - die Anzeigen wechseln zwischen japanischer und englischer Anzeige, sind also eine ganze Weile für uns nicht lesbar. Aber auch hier kommen wir irgendwie hin und stehen vor dem Zug an der richtigen Schlange. In Japan stellt man sich an der richtigen Tür (die wissen immer genau wo der Zug hält, denn jeder Zug ist identisch) in der Schlange. Nachdem alle ausgestiegen sind wird der Reihe nach eingestiegen, gefühlt hät der Zug nur eine Minute. Mit den Strukture ist das machbar, für uns aber erstmal ungewohnt stressig.

Schritt 4: nicht unangenehm auffallen - haha. Mit zwei schon unter normalen Voraussetzungen und in Japan umso mehr eher lauten Kindern, quasi eine Herausforderung. Hier spricht sonst eigentlich kaum jemand, geschweige denn dass hier jemand durch die Reihen tobt oder mal laut jammert oder quietscht. Auf dieser ersten Fahrt haben wir auch nur drei Plätze gebucht - Kinder bis 6 Jahre fahren kostenlos sofern sie auf dem Schoß sitzen. Haben wir uns echt einfacher vorgestellt, denn nach jedem Halt geht ein Schaffner durch und checkt ob auch wirklich nur reservierte Sitze besetzt sind, ansonsten dezenter und freundlicher Hinweis (und es wird auch die einzige Fahrt bleiben auf der wir auf diese Weise zu sparen versuchen...). Tatsächlich sind die Plätze aber auch ständig wechselnd reserviert.

In Atami schultern wir das Gepäck - dieser schwere Rucksack macht mich fertig - und latschen los Richtung Wohnung. Zehn Minuten Fußmarsch liegen vor uns, bis wir vor der Tür stehen. Die Wohnung fällt leider wieder eher negativ auf: schön ist es hier nicht. Wir setzen uns kurz auf die Sessel - völlig ausgesessen und unbequem. Valentin und Leni spielen im Spielzimmer - ein Raum der japanisch ausgestattet ist: leer, mit der Möglichkeit hier für die Nacht Betten aufzubauen - was wir in Anbetracht der Anzahl an Betten in der Wohnung nicht brauchen. Also spielen die Kinder dort. Nach zehn Minuten, heftiges Kopfen an die Wände, schon wieder. Puh. Und so lauf fanden wir es gar nicht. 

Jetzt gilt es erstmal etwas zu essen zu finden - auch nicht einfach. Wir laufen nach Google und landen in einem verlassenen (weil Abend) Kaufhaus, finden dort aber im ersten Stock ein kleines Lokal. Ein Blick in die Karte verrät: es gibt heute noch einmal indisch. Die Leute sind sehr nett und schmecken tuts auch.

Als die Kinder später schlafen und wir unbequem zusammensitzen wird schnell klar: hier wollen wir nicht bleiben. Benny kümmert sich um die Kommunikation mit dem Vermieter und klärt dass wir morgen ausziehen werden und Geld zurückbekommen. Wir buchen stattdessen das Hotel Prince Inn in Bahnhofsnähe. Hoffentlich können wir dort endlich etwas zur Ruhe kommen...

Atami

Sonntag, 31.03.2024

Nach dieser anstrengenden Ankunft in Atami sitzen wir schon nach der ersten Nacht quasi wieder auf gepackten Koffern. Wie soll man da zur Ruhe kommen?! Aber in dieser Wohnung können wir wirklich nicht bleiben - die Kinder sind zwar ok, aber wir Erwachsenen fühlen uns auch nach der Nacht überhaupt nicht wohl. Uns fallen auch immer mehr Sachen auf, die nicht passen - Sauberkeit unter anderem. Das wiederum spüren die Kinder und drehen total durch.

Nach einem guten Frühstück - Haferflocken mit frischem Obst, ich liebe es einfach (und es schmeckt allen) - schultern wir sämtliche Rucksäcke und Taschen und schieben den Koffer hinaus. Den Berg hinauf und zum Glück müssen wir nicht weiter: Hotel Prince Smart Inn ist nicht weit weg. Einchecken können wir nicht, aber zum Glück werden wir unser Gepäck los. Am Bahnhof holen wir uns endlich unsere ersten Bento Boxen - liebevoll gepackte Boxen mit Essen für unterwegs. Je nach Geschmack gefüllt mit Reis und Fleisch oder Sushi oder süßem. Sieht auf jeden Fall hübsch aus, schmecken tuts auch - und leider hat man danach einen riesigen Müllberg. Unsere ersten Boxen tragen wir runter zum Strand und sitzen dort im Schatten am Boden am Promenadenrand - am Strand geht immer wieder Wind (mit Sand) und Schatten hat es dort auch keinen...

Atami am Strand

Ansonsten hat der Strand leider nichts für uns, so dass wir uns gleich nach dem Essen in den Bus setzen und zum Plum Garden fahren. Dort ist noch keine Saison: wir sind fast allein. Ist das schön! Die Kinder rennen umher, wir spazieren langsam durch die Anlage und genießen die Stille und die frische Luft.

Atami - Plum GardenAtami - Plum GardenAtami - Plum Garden

Den Nachmittag lassen wir ausklingen: ich darf einchecken im Hotel / meine Mutter fährt weiter ins Museum of Art / Benny und die Kinder gehen Toben auf einen Spielplatz. Zum Abendessen ziehen wir abends wieder gemeinsam los - nach zwei Pleiten (keine Ahnung ob man uns nicht da haben wollte oder schon vermutete dass es nicht das richtige für uns ist - keiner konnte englisch und Verständigung war nicht wirklich möglich) gehen wir in einen kleinen vielversprechenden Laden. Wir werden äußerst freundlich begrüßt, sitzen zunächst alleine in der oberen Etage (was uns entspannt weil die Kinder dann etwas lauter sein können ohne jemanden zu stören) und bestellen wild durch die bebilderte Karte. Ein junger Mann scheint den Laden alleine zu wuppen - rennt hin und her und serviert auch noch ziemlich flott und echt lecker: Fisch, Tempura, Sashimi auf Reis, Sushi... Wir sind schon direkt versöhnt mit Atami, das war richtig gut :-)

Klein und schlicht ist unser Zimmer. Meine Mutter wohnt zum Glück im Zimmer nebenan, so dass wir uns bei ihr für die zwei Nächte eine Matratze ausleihen - ein Gefühl wie früher auf Klassenfahrt: schnell über die Flure huschen möglichst ohne erwischt zu werden... auf die Kamera im Flur wird schon keiner schauen :-) Nach der Aktion haben wir dann drei Meter Bett - allerdings kein Stück Boden mehr.